Autofahrer müssen künftig Warnwesten tragen
Ab 2014 muss bei einer Panne oder einem Unfall jeder Signalkleidung anziehen.
In Deutschland ist das Mitführen einer Warnweste bisher nur in gewerblich genutzten Fahrzeugen vorgeschrieben. Gestern beschlossen die Teilnehmer der Verkehrsministerkonferenz von Bund und Ländern in Flensburg einstimmig, dass ab 2014 alle Autofahrer die Signalkleidung im Falle einer Panne oder eines Unfalls tragen müssen. Die genauen Regelungen sollen bis zum Herbst vom Bundesverkehrsministerium ausgearbeitet werden, hieß es in Teilnehmerkreisen.
Zahl der Unfälle in Österreich seit Pflicht zurückgegangen
Der ADAC und andere Verkehrsexperten empfehlen zur eigenen Sicherheit bereits seit Langem, die gelb- oder orangefarbenen Westen mit den Leuchtstreifen anzulegen. Bisher war dies jedoch nicht verpflichtend. Genau das aber wollte Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok. Er begründete seinen Vorschlag damit, dass in Österreich durch diese Sicherheitsmaßnahme die Zahl der Unfälle mit stehenden Autos oder Fußgängern auf Autobahnen deutlich zurückgegangen sei. Am Ende konnte der FDP-Politiker die Kollegen überzeugen.
Bußgeld über 1000 Euro
In vielen europäischen Ländern sind die Warnwesten bereits seit Jahren Pflicht. Dazu gehören Österreich ebenso wie Frankreich und Tschechien. In Italien, Spanien oder der Slowakei sind sie sogar für alle Autoinsassen vorgeschrieben. Wer sich im Falle einer Panne oder eines Unfalls außerhalb des Autos aufhält, muss eine solche Weste tragen. Wer dagegen verstößt, wird zur Kasse gebeten. In Portugal kann dies zwischen 120 und 600 Euro kosten. In Belgien sogar über 1000 Euro.
Experten raten: Wer mit dem Auto auf Landstraßen oder Autobahnen unterwegs ist und eine Panne oder einen Unfall hat, sollte die Weste schon vor dem Verlassen des Fahrzeugs anlegen. Sinnvoll sei es, sie im Handschuhfach, im Seitenfach einer Tür oder unter dem Autositz aufzubewahren.
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