Barfuß zum Sieg: Dänemark gewinnt den ESC 2013
Auf geht's nach Kopenhagen, denn die 20-jährige Dänin Emmelie de Forest hat den ESC 2013 gewonnen. Damit hat sich wieder ein Dance-Pop-Song gegen etliche Balladen durchgesetzt.
Favoriten können doch Siegen. Dänemark galt bereits im Vorfeld als starke Konkurrenz für die restlichen 25 Teilnehmer des Eurovision Song Contests 2013 in Malmö. Angeblich gab es sogar bereits Vorbereitungen in Kopenhagen für den ESC 2014, bevor das Große Finale überhaupt stattgefunden hatte. Nun ja, die Experten sollten Recht behalten. Deutschland? Cascada landete mit "Glorious" auf dem 21. Platz. "Absolut unverdient", meinte Kommentator Peter Urban während des Votings, "sie hat eine tolle Show abgeliefert".
ESC 2013: Gewinnerin Emmelie de Forest vergleichbar Loreen
Barfuß und kniend auf dem Boden erinnerte der Auftritt Dänemarks doch sehr an Laureens "Euphoria" im vergangenen Jahr. Dennoch zeigte sich bereits nach den ersten Wertungen am Samstagabend, dass Emmelie de Forest die Favoritenrolle nicht geschadet hat. Mit 281 Punkten setzte sich die Dänin gegen zwei starke Balladen aus Aserbaidschan und der Ukraine durch.
Generell löst langsam der Dance-Pop die Liebesballaden im Eurovision Song Contest ab. Mehr und mehr sind modernere Töne auf der ESC-Bühne zu hören. Norwegen wagte sich an eine Elektronummer, meist landeten solche Songs eher im Hinterfeld, doch dieses Jahr schaffte es Norwegen auf den vierten Platz. Gefolgt von Russland, die nach dem Trashauftritt der feierwütigen Folk-Omis im ESC 2012 wieder auf Stimmgewalt und Bescheidenheit setzten. Auf Platz sechs landet Griechenland, die wiederum in einer etwas außergewöhnlichen Performance mit generationenübergreifendem Ska den Alkohol besangen.
Die Verlierer des ESC 2013
Neben dem enttäuschenden Ergebnis Deutschlands mit Cascada und "Glorious" im ESC 2013 gab es tatsächlich noch schlechtere Ergebnisse. Irland landete mit nur fünf Punkten auf dem letzten Platz. "Der kleine irische Bruder von Michael Wendler" - wie in Peter Urban nannte - hatte zwar einen ähnlichen Titel wie Gewinnerin Emmelie de Forest, doch irgendwie konnte er mit den halbnackten Trommlern nicht punkten.
Spanien erreichte auch nur den vorletzten Platz. Das Stimmchen der Exfrau von Fernando Alonso ist einfach doch zu schwach gewesen. Finnland setzte mit "Marry Me" auf einen Hit, der sehr an Katie Perry erinnerte, traf damit aber überhaupt nicht den Nerv der ESC-Zuschauer.
Bonnie Tyler trat für Großbritannien im ESC 2013 an
Wer es an diesem Abend noch einmal wissen wollte, war Bonnie Tyler. Sie trat mit einem englischen Schlagerlied auf, doch ihre Stimme war gar nicht mehr so rockig wie in früheren Jahren. Kommentar von Peter Urban: "Da wurde nicht nur die Stimme geglättet." Dennoch landete Bonnie Tyler vor Deutschlands Cascada im ESC 2013.
Ein kleiner Patzer unterlief unserer Punktefee Lena Meyer-Landrut. Sie verhaspelte sich und wollte Norwegen statt Dänemark zehn Punkte geben. Ein fehlerfreier Auftritt hätte uns bei Lena tatsächlich auch verwundert.
ESC 2013: Cascada überrascht vom schlechten Ergebnis
Alles in allem tatsächlich ein enttäuschendes Ergebnis für Deutschland mit nur 19 Punkten. Cascadas Auftritt mit Sängerin Natalie Horler riss doch eigentlich das ESC-Publikum richtig mit und sorgte für Stimmung, erlaubte sich leider auch einen kleinen Timingfehler im Anlauf in den ersten Refrain. "Wir sind alle überrascht", erklärte Natalie Horler nach dem Großen Finale des ESC 2013. Sie hätten ein ganz anderes Feedback vor dem wichtigen Auftritt bekommen.
Deutschland gewann den Eurovision Song Contest erst zwei Mal: 1982 mit Nicoles "Ein bisschen Frieden und 2010 mit Lena Meyer-Landruts Hit "Satellite". Dänemark hat nun den dritten Sieg nach Kopenhagen geholt. Vorher gewannen 2000 die Olsen Brothers und 1963 Grethe & Jørgen Ingmann.
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