Bayerns Neuntklässler sind in Deutsch und Englisch bundesweit Spitze
Die bayerischen Neuntklässler haben bei bundesweiten Kompetenztests erneut Spitzenplätze belegt. Luft nach oben gibt es noch beim Lernerfolg von Migrantenkindern.
In zwei der fünf Vergleiche (Orthografie Deutsch und Leseverstehen Englisch) belegen die bayerischen Neuntklässer den ersten Rang, in zwei Punkten (Zuhören Deutsch und Hörverstehen Englisch) den zweiten Platz und einmal landen sie auf Rang drei (Lesen Deutsch). Nach Ländern geordnet, kommt das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) im Vergleich zum ersten Deutsch/Englisch-Test 2008/2009 zu diesem Ergebnis: Während Bayern bei Bildungserfolgen an der Spitze bleibt, ist Schleswig-Holstein neben Sachsen Aufsteiger. Baden-Württemberg schwächelt, Bremen und Berlin sind weiterhin oft Schlusslichter. Diese Daten lagen der Deutschen Presse-Agentur vorab vor.
Verbesserungen in Englisch, Stagnation in Deutsch
Generell haben sich die Schüler der 9. Klassen in ganz Deutschland im Fach Englisch "deutlich verbessert", in Deutsch dagegen herrscht Stagnation. Als positiv heben die Bildungsminister hervor, dass bundesweit zwei von drei Schülern die Regelstandards in deutscher Orthografie (Rechtschreibung) schon ein Jahr vor dem Mittleren Schulabschluss schaffen. In Englisch hätten etwa vier von zehn Schülern diese frühzeitige Kompetenz. In diesem Fach seien in Ostdeutschland "große Fortschritte erzielt" worden - obwohl vier dieser fünf Bundesländer bei der Englisch-Kompetenz Hörverständnis immer noch hinterherhinken.
Es bleibe in Deutschland "eine wichtige Aufgabe, den Zusammenhang von Bildungserfolg und sozialer Herkunft zu reduzieren", erklärte die KMK. Allerdings konnten immerhin im Deutsch-Kompetenzbereich Lesen die auf dem sozialen Hintergrund basierenden Unterschiede "bundesweit signifikant verringert" werden. Zudem seien die Kompetenzunterschiede zwischen Schülern mit und ohne Zuwanderungshintergrund im Fach Englisch reduziert worden und damit nun "deutlich geringer als im Fach Deutsch". Hier müsse aber das sprachliche Lernpotenzial von Migrantenkindern besser ausgeschöpft werden, hieß es.
OQB-Bildungstrend: Soziale Integration gelingt "sehr gut"
In der Studie wurde auch untersucht, ob sich die Neuntklässler in ihrer Schule wohlfühlen. "Die Ergebnisse zeigen, dass das Zugehörigkeitsgefühl insgesamt hoch ausgeprägt ist", und dies gelte für Schüler mit und ohne Migrationshintergrund, so das KMK-Fazit. Soziale Integration an deutschen Schulen gelinge also "sehr gut".
Die "IQB-Bildungstrends" sind eine regionale Ergänzung zum internationalen PISA-Test der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Das Berliner Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) organisiert den Ländervergleich seit 2008. Nach IQB-Angaben nahmen diesmal mehr als 37.000 Mädchen und Jungen der neunten Jahrgangsstufe aus über 1700 Schulen teil, darunter mehr als 2000 Schüler aus dem Freistaat. Vor acht Jahren waren es ähnlich viele. dpa/lby
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