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Digitale Nomaden
22.06.2017

Das Café als Arbeitsplatz

Das „Sankt Oberholz“ in Berlin gilt als Vorreiter der Co-Working-Szene. Zahlreiche Erfolgsgeschichten wurden hier schon geschrieben.
Foto: Kay Nietfeld, dpa

Laptop und Latte Macchiato – seit zwölf Jahren schwört das „Sankt Oberholz“ in Berlin auf dieses Erfolgsrezept. Doch die Zeiten ändern sich

Tobias Schwarz wartet am Tresen des Cafés Sankt Oberholz in Berlin-Mitte. Ihm gegenüber gurgelt die Kaffeemaschine, der Milchaufschäumer zischt. Obwohl fast jeder Sitzplatz belegt ist, ist die Gesprächskulisse eher gedämpft, viele Gäste sprechen gar nicht. In das Oberholz kommen die Menschen, um zu arbeiten. „Digitale Nomaden“ werden sie gerne genannt, Menschen, die mit ihren Laptops und Smartphones lieber in einem belebten Café als im stillen Büro sitzen. Co-Working eben – alle arbeiten zusammen, aber jeder für sich.

Schwarz ist einer von ihnen, hat aber noch eine zentralere Rolle: Er ist der Co-Working-Manager im Sankt Oberholz, er ist dafür zuständig, dass im Café und in den Co-Working-Räumen, die zum Oberholz gehören, die Menschen glücklich sind. Er ist auch dafür zuständig, dass das Oberholz als Arbeitsplatz-Café funktioniert. „Vor zwei Jahren etwa hat es sich verändert“, sagt Schwarz. Früher sei die Atmosphäre im Café eine andere gewesen. Offener, kommunikativer. Er sitzt mittlerweile an einem der Tische, ein junger Kellner bringt ihm einen „Flat White“ und Schwarz nimmt einen Schluck. Noch vor kurzem hätte er sich den Kaffee selbst an der Theke holen müssen, doch genau damit ist es jetzt vorbei. Mit der Entscheidung, die Gäste an den Tischen zu bedienen, hat das Café eine Diskussion ausgelöst – oder vielmehr mit der Begründung.

Denn Inhaber Ansgar Oberholz hat in einem Internetblog geschrieben, dass die Rechnung nicht mehr aufgehe: Die Gäste, die große Tische und kostenlos Strom und Internet bekommen, honorierten das Angebot nicht mehr mit entsprechendem Konsum. Immer mehr Gäste säßen stundenlang im Café, blockierten die Tische und hielten sich an einem Latte Macchiato für 3,40 Euro fest. Es sei sogar vorgekommen, dass manche ihre mitgebrachten Speisen ausgepackt oder nach heißem Wasser für ihre Fünf-Minuten-Terrine gefragt hätten – ohne mit der Wimper zu zucken. Seither schwirren immer mal wieder Service-Kräfte durch die Reihen der Tische und erinnern die Gäste unaufdringlich daran, mal wieder etwas zu bestellen.

Das Sankt Oberholz hat sich seit seiner Eröffnung vor zwölf Jahren einen Namen gemacht, es gilt weltweit als Vorreiter der Co-Working-Szene. Die Erfolgsgeschichten, die hier geschrieben wurden, ziehen an: Die Gründer des Online-Musikdienstes Soundcloud haben hier ihre Idee entwickelt, die ersten Mitarbeiter rekrutierten sie aus den anderen Co-Workern. Und auch andere ehemalige Start-ups wie Zalando oder Hello Fresh nahmen am Rosenthaler Platz ihre Anfänge.

„Zehn Jahre lang hat es funktioniert“, sagt Schwarz über das Prinzip der Selbstbedienung. Arbeiten im Café war anfangs revolutionär, spannend. Die Gäste identifizierten sich miteinander als Pioniere, man kannte sich untereinander. Doch mittlerweile, schreibt Oberholz in seiner Erklärung, richten die Gäste ihre gesamte Aufmerksamkeit auf ihre Laptops – viele vergessen schlicht das Essen und Trinken. Für ihn geht es darum, das Co-Working anzupassen. Und dafür haben er und Schwarz monatelang eine neue Strategie entwickelt. Sie haben Stammgäste befragt, verschiedene Konzepte weltweit miteinander verglichen und sich am Ende für den simplen Schritt der Bedienung entschieden. „Die absolute Wahrheit haben wir auch nicht gefunden“, sagt Schwarz. Aber es sei ein Konzept, das zu ihrer „Philosophie der Offenheit“ passe. Die Alternativen wären gewesen, das freie WLAN zeitlich zu begrenzen oder den Gästen die im Café verbrachten Stunden zu berechnen. Jetzt aber bekommen die Gäste zusätzlichen Service.

„Die Reaktionen sind positiv“, sagt Schwarz. Die Gäste seien froh, den Laptop nicht mehr unbeaufsichtigt am Tisch lassen zu müssen, wenn sie koffeinhaltigen Nachschub bräuchten. Und auch „die Umsätze sind seitdem gestiegen“, sagt Schwarz.

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