Das sagen Promi-Köche zu Franck Ribérys Goldsteak
Franck Ribérys 1200 Euro teures Gold-Steak sorgt für Kritik. Die TV-Köche Sarah Wiener und Alfons Schuhbeck sind sich aber einig: Blattgold ist unnütz.
Der FC-Bayern-Spieler Franck Ribéry steht seit einigen Tagen in der Kritik. Der Grund: Ribéry besuchte das bei Promis beliebte Steakhaus Nusr-Et in Dubai und bestellte dort ein Ribeye-Steak der besonderen Art. Das mit Blattgold überzogene Stück Fleisch kostete 1200 Euro. Auf negative Kommentare reagierte der Fußballprofi mit einem ausfallenden Post, der Verein legte ihm eine Geldstrafe auf. Doch was halten Promi-Köche von dem Gold-Steak?
Alfons Schubeck: "Ribéry hat keine merkwürdigen Vorlieben"
Fußballer Franck Ribéry isst nach Angaben von Starkoch Alfons Schuhbeck (69) ganz normal. "Als Koch des FC Bayern München kann ich zu Franck Ribérys Essverhalten nur sagen, dass er keinerlei merkwürdige Vorlieben hat", sagte Schuhbeck der Deutschen Presse-Agentur in München. Der 35-jährige Ribéry steht seit einigen Tagen in der Kritik, weil er sich in Dubai ein mit Blattgold verziertes Steak servieren ließ - und ausfallend wurde, weil der ein oder andere das dekadent fand.
Aus Sicht Schuhbecks hat Blattgold in der Küche allerdings "nichts mit kulinarischem Mehrwert oder gutem Geschmack" zu tun, "sondern nur mit schillernden Vorlieben der "Bling-Bling-Gesellschaft". "Deshalb gibt's vergoldete Tomahawk-Steaks auch nicht in den Sternerestaurants von München, Paris oder Barcelona, sondern an extravaganten Schauplätzen der Glitzerwelt", sagte er. "In unseren Breitengraden wird Gold als zugelassene Lebensmittelfarbe mit der Nummer E 175 nach meinem Wissen nur noch zum Überziehen oder Dekorieren von Süßigkeiten und aufgebrezelten Wurstwaren verwendet."
Schuhbeck ist nach Angaben auf seiner Website seit fast 30 Jahren Mannschaftskoch des FC Bayern München, bei dem Ribéry seit 2007 unter Vertrag steht. Online posiert der bekannte Koch mit Ex-Bayern-Star Philipp Lahm - und Ribéry. Schuhbeck schreibt dort: "Eine gesunde Ernährung ist maßgeblich für den Trainingserfolg mit verantwortlich."
Sarah Wiener: Ribérys Gold-Steak ist "dekadente Schwachsinnsküche"
Die Köchin Sarah Wiener (56) geht noch einen Schritt weiter. Sie hält es für unnütze Angeberei, ein Steak mit Blattgold zu verzieren. "Es ist keine Luxusküche. Es ist eine dekadente Schwachsinnsküche", sagte Wiener der Deutschen Presse-Agentur .
Die Haute Cuisine habe mehr zu bieten. Da gehe es um Originalität, Kreativität und Geschmackskompositionen. Blattgold sei weder besonders kreativ noch geschmacklich wertvoll. "Selbst kulinarisch gibt's dafür die Note 5 von mir", sagte Wiener, die unter anderem ein Restaurant im Berliner Museum Hamburger Bahnhof betreibt.
Ihrer Meinung nach könne man mit Geld prinzipiell machen, was man wolle. Die Art, das so zu zelebrieren und der Welt mitzuteilen, finde sie aber nicht nur dekadent, sondern "geradezu armselig". "Wenn man betrachtet, wie viele Milliarden Menschen sich nicht einmal einen Fingerhut von diesem Steak leisten können." (dpa)
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"Die Köchin Sarah Wiener (56) geht noch einen Schritt weiter. Es ist keine Luxusküche. Es ist eine dekadente Schwachsinnsküche".
Blattgold sei weder besonders kreativ noch geschmacklich wertvoll. Selbst kulinarisch gibt's dafür die Note 5 von mir.
Die Art, das so zu zelebrieren und der Welt mitzuteilen, finde sie aber nicht nur dekadent, sondern "geradezu armselig". "Wenn man betrachtet, wie viele Milliarden Menschen sich nicht einmal einen Fingerhut von diesem Steak leisten können."
Super Aussage Frau Wiener - herzlichen Dank, dass sich wenigstens eine getraut das eigene Imperium anzuprangern. Besonders der letzte Satz gefällt mir! Würden alle Dekadenzler auch nur einen Bruchteil ihres Vermögens der notleidenden Bevölkerung spenden (ohne Steuer-Abschreibungs-Bescheinigung) und nicht in irgendwelche Orgien investieren, dürfte es weltweit keine hungernden Menschen mehr geben.