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  3. Umstrittene Kampagne: Der "Fruchtbarkeitstag" empört Italien

Umstrittene Kampagne
16.09.2016

Der "Fruchtbarkeitstag" empört Italien

In Italien gab es nach Angaben des Statistikinstitutes Istat im vergangenen Jahr so wenige Geburten wie nie seit Beginn der Messungen im Jahr 1861. Die älter werdende Gesellschaft belastet den Staat enorm.
Foto: Waltraud Grubitzsch, dpa

Eigentlich soll eine Kampagne der italienischen Regierung die Bevölkerung für den Geburtenrückgang sensibilisieren. Bei jungen Leuten kommt die Aktion aber gar nicht gut an.

Eine junge Frau legt eine Hand auf den Bauch. In der anderen Hand hält sie eine Sanduhr. „Schönheit kennt kein Alter. Fruchtbarkeit schon“, steht unter dem Bild. Ein anderes Poster zeigt ein Storchennest. Darüber steht: „Beeil Dich. Warte nicht, bis der Storch vorbei- kommt.“ Ein weiterer Slogan lautet: „Fruchtbarkeit ist ein Gemeingut.“

Die Slogans sind Teil einer provokanten Kampagne, wegen der sich Italiens Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin seit Wochen einer Welle von Kritik gegenübersieht. Die Politikerin hat in Italien für den 22. September einen „Fertility Day“ angesetzt, einen sogenannten Fruchtbarkeitstag. Nach Meinung vieler Landsleute bewies die Ministerin, die vor einem Jahr im Alter von 43 Jahren Mutter von Zwillingen wurde, bereits bei der Namenswahl für den Aktionstag wenig Fingerspitzengefühl. Eigentlich, so heißt es aus dem Ministerium, habe man die Bevölkerung ganz sachlich für die Probleme von Unfruchtbarkeit und Geburtenrückgang sensibilisieren wollen.

Von Sachlichkeit war in der Debatte kaum noch eine Spur. Schriftsteller Roberto Saviano („Gomorrha“) setzte sich an die Spitze der Kritiker und sprach von einer „Beleidigung derjenigen, die keine Kinder bekommen können, und derjenigen, die gerne Kinder haben würden, aber keine Arbeit haben“. Hacker legten die Homepage der Regierungsinitiative zeitweise lahm. Kritiker verglichen die Aktion mit Mutterschaftskampagnen des Faschismus. Opposition und Gewerkschaften protestierten: Die Aktion sei Frauen gegenüber respektlos.

Debatte um „Fertility Day“in Italien

Trotzdem hat die Debatte um den „Fertility Day“ bekannte Probleme wie den Geburtenrückgang oder die prekären Verhältnisse, in denen viele junge Italiener leben, erneut zutage gefördert. In Italien gab es nach Angaben des Statistikinstituts Istat im Jahr 2015 mit 488000 Geburten so wenige Geburten wie nie seit Beginn der Messungen im Jahr 1861 und 15000 weniger als im Vorjahr. Die Gesellschaft in den meisten europäischen Staaten wird immer älter, die Last für Pensionszahlungen wird für jüngere Generationen immer größer, besonders in Italien. Hier kommen auf eine Frau im gebärfähigen Alter durchschnittlich 1,35 Kinder. In Deutschland soll sich der Wert nach jüngeren Studien auf etwa 1,47 erhöht haben. Der EU-Durchschnitt liegt bei 1,58 Kindern pro Frau.

Die Frage bleibt, welche Anreize eine Regierung setzen kann, um kinderlose Paare zur Fortpflanzung zu bewegen. Die dänische Regierung startete 2014 mit ihrer Kampagne „Do it for Denmark“ eine ähnliche Kampagne, offenbar mit Erfolg. Das Land erlebt einen kleinen Babyboom, erstmals seit langem könnte heuer die Marke von 60000 Geburten erreicht werden.

In Italien weckte die Aktion hingegen Empfindlichkeiten. Etwa 40 Prozent der Jugendlichen dort sind arbeitslos, prekäre Arbeitsverhältnisse machen die Gründung einer Familie mit Kindern für viele junge Erwachsene undenkbar, Frauen sind auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt. Zudem haben Familien in Italien kein Anrecht auf Eltern- oder Kindergeld. Nachdem auch Ministerpräsident Matteo Renzi von seiner Ministerin abrückte, versprach Lorenzin, die Kampagne neu aufzulegen. Ob sie tatsächlich erfolglos bleibt, kann frühestens in neun Monaten festgestellt werden.

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