Der "Jahrhundersänger" ist tot
Er galt als der "Jahrhundersänger". Dietrich Fischer-Dieskau ist tot.
Dietrich Fischer-Dieskau ist gestorben. Der berühmte Bariton-Sänger starb am Freitag kurz vor seinem 87. Geburtstag. Das teilte seine Ehefrau, die Sängerin Julia Varady, mit. Dietrich Fischer-Dieskau wird auch als "Jahrhundertsänger" bezeichnet. Der Bariton galt als der wahrscheinlich bedeutendste Vertreter des romantischen Liedgesangs. Untrennbar verbunden mit seinem Namen bleiben vor allem seine Interpretationen von Franz Schuberts "Winterreise". Fischer-Dieskau machte aber auch als Opernsänger, Musikpädagoge und Schriftsteller Karriere.
Fischer-Dieskau: Bekannt für Winterreise-Interpretation
Der Dirigent, Maler, Musikwissenschaftler und Rezitator publizierte über den Goethe-Freund Carl Friedrich Zelter und das Berliner Musikleben. Bis zuletzt hatte er Meisterklassen gegeben. Zu seinen Schülern gehörten Thomas Quasthoff und Christian Gerhaher.
Der 1925 geborene Fischer-Dieskau hatte 1992 seine Gesangskarriere beendet. Zu den Höhepunkten seiner Laufbahn gehörten die Teilnahme an der Uraufführung von Benjamin Brittens "War Requiem" bei der Einweihung der neuen Kathedrale im britischen Coventry im Jahr 1962. Neben dem Liedgesang pflegte Fischer-Dieskau das Opernfach.
1948 spielte er erstmals die "Winterreise" ein, von der später weitere acht Aufnahmen erschienen. Liedklassiker wie "Die schöne Müllerin" oder Mahlers "Kindertotenlieder" erreichen als Platten hohe Auflagen. dpa/AZ
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