Deutsche haben immer noch Vorurteile gegen Minderheiten
Eine Studie hat ermitteln sollen, wie es um die Integration in Deutschland steht. Das Integrationsklima ist zwar gut, doch die konkrete Bereitschaft der Bürger ist leider gering.
Auch wenn das Integrationsklima in Deutschland stimmt - viele Bürger sind nicht bereit, Migranten gleichberechtigt in die Gesellschaft einzugliedern. Die Deutschen plädieren für eine Willkommenskultur - wenn sie das Ziel aber selbst in ihrem Alltag umsetzen sollen, bleiben die meisten auf der Strecke. Sie hängen zu sehr an alten Vorrechten.
Das Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld hat am Mittwoch ihre Studie veröffentlicht, die klar zeigt: Viele Menschen überschätzen ihre Toleranz und Integrationsbereitschaft. Sie sprechen Zuwanderern zwar gleiche Rechte zu, gaben aber auch an, dass diese "ich erst einmal mit weniger zufrieden geben" müssten.
Vorurteile und Rassismus bleiben
Über die Hälfte der Befragten stimmten zu, dass sich "immer mehr Migranten in Deutschland zu Hause fühlen" sollten, doch anpassen wollen sich nicht alle. Stattdessen sei die Anpassung eine Aufgabe der Einwanderer. Dennoch erklärte Studienleiter Andreas Zick, dass die Mehrheit der Bürger positiv gegenüber Migranten eingestellt sei.
Doch viele Vorurteile gegenüber Minderheiten sind heute immer noch verbreitet. Ablehnung ist ein großes Problem, Antiseminismus und Rassismus finden bei mehr als jedem fünften Befragten Anklang. Sogar jeder zehnte stimmte zu, dass es eine natürliche Hierarchie zwischen Völkern gäbe und unterstellte Juden, dass sie von der Holocaust-Vergangenheit profitieren wollten. AFP
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