Deutsches Opfer bei Taliban-Anschlag arbeitete für Hilfsorganisation
Bei einem 17-stündigen Taliban-Angriff auf ein Hotel in Kabul sind mindestens 25 Menschen getötet worden. Unter ihnen ist auch eine Frau aus Deutschland.
Nach dem 17-stündigen Taliban-Angriff auf ein großes Hotel in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist die offizielle Zahl der Todesopfer von 18 auf 19 gestiegen. Ein verletzter Afghane sei in der Nacht gestorben, sagte ein Sprecher des Innenministeriums, Nasrat Rahimi, am Montagmorgen. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes teilte am Montag in Berlin mit, dass sich unter den Opfern auch ein deutsches Opfer befindet. Nähere Angaben machte sie nicht. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur handelt es sich um eine Mitarbeiterin einer internationalen Hilfsorganisation.
Außerdem waren bei dem Angriff, der am späten Samstagabend begonnen hatte, alle sechs Angreifer getötet worden. Ein Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums sagte, bisher seien 22 Leichen in Krankenhäuser gebracht worden. Die Zahl beinhalte aber möglicherweise Leichen von Attentätern.
Augenzeugen hatten am Sonntag die Angaben der afghanischen Regierung als schwer untertrieben kritisiert. Regierungssprecher sind dafür bekannt, dass sie Opferzahlen für die Öffentlichkeit klein halten.
14 Ausländer bei Taliban-Angriff in Kabul getötet
Die Zahl der bisher als Ausländer identifizierten Opfer stehe weiterhin bei 14, sagte Nasrat Rahimi. Es könne aber noch dauern, bis alle identifiziert sein. Drei hätten keine Papiere bei sich gehabt. Er korrigierte eine Angabe vom Vortag, wonach ein Kirgise ums Leben gekommen sei. Der Mann sei Kasache. Ein Sprecher des kasachischen Außenministeriums, Anuar Zhainakov, bestätigte das über Facebook.
Es blieben aber weitere Lücken und Diskrepanzen. Nach afghanischen Angaben sollen zum Beispiel neun Ukrainer umgekommen sein. Die ukrainische Regierung hatte am Sonntag aber nur sechs bestätigt. Für zwei tote Venezolaner gab es am Montag noch keine offizielle Bestätigung. Ein für tot erklärter griechischer Pilot rief am Montagmorgen den griechischen TV-Sender Skai an und beschrieb, wie er sich vor den Angreifern in seinem Zimmer versteckt hatte.
Der Großteil der Opfer hatte für die afghanische Fluglinie Kam Air gearbeitet, die das Hotel als Basis für internationalen Angestellte genutzt hatte. Kam Air kündigte Verspätungen und Flugstreichungen an. (dpa)
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