Die Pest breitet sich in Madagaskar weiter aus
In Madagaskar ist eine Infektionskrankheit auf dem Vormarsch, die in Europa im Mittelalter mehr als 25 Millionen Menschen tötete: die Pest. Nun ist der Inselstaat bedroht.
Die Pest macht sich nach wie vor in Madagaskar breit und bedroht zunehmend die Hauptstadt Antananarivo. Seit Jahresbeginn ist die Zahl der Verdachtsfälle auf 138 gestiegen, 47 Pestopfer wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums registriert. Nun befürchten die Einwohner des Inselstaats, dass die Zahl der Toten in den kommenden Monaten steigen könnte.
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pest sind auf Madagaskar bereits von den Behörden verstärkt worden. Philemon Tafangy, Generalsekretär des Gesundheitsministeriums, sprach von 200 "desinfizierten" Haushalten. Jeder, der Kontakt zu einem Pest-Infizierten gehabt habe, bekomme nun Antibiotika, um eine Ausbreitung des Virus in dem Inselstaat zu verhindern.
Die Pest ist eine Gefahr in Madagaskar
Als "Schwarzer Tod" wurde die bakterielle Infektionskrankheit Pest vor allem im Mittelalter bezeichnet. Damals starben mehr als 25 Millionen Menschen an der hochansteckenden Erkrankung. Durch Antibiotika ist die Heilungschance heutzutage bei einer frühen Diagnose hoch. Vor allem die Beulenpest bedroht die Menschen in Madagaskar.
Die Beulenpest ist die häufigste Form der Infektionskrankheit. Auch auf Madagaskar ist sie vorherrschend, vermutlich, weil in der Inselrepublik durch die Lage bedingt besonders viele Flöhe resistent gegen Insektizide sind. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit. Die Betroffenen in der Inselrepublik vor der ostafrikanischen Küste werden aber auch von der Ausgrenzung belastet.
Die Familie einer jungen Frau aus Madagaskar berichtete, dass diese wegen ihrer Infektion mit der Pest von ihrer Nachbarschaft im Elendsviertel stigmatisiert worden sei. Sie erlag der Krankheit außerhalb der Hauptstadt. Die Beulenpest, die in Madagaskar vorrangig auftritt, geht mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und einer Entzündung der Lymphknoten im Leistenbereich einher. AFP/sh
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