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Interview
02.02.2015

Die Scorpions meinen: "Lieber Rock statt Rente"

An Rente denken die Rocker der Kultband Scorpions noch lange nicht.
Foto: Marc Theis/Symbolbild

Die Weltband aus Hannover hatte sich schon in den Ruhestand verabschiedet. Doch jetzt gibt sie noch mal richtig Gas. Warum Schenker, Jabs, Meine & Co. einfach nicht aufhören können.

Rudolf Schenker, 66, und Matthias Jabs, 59, beide ganz in Schwarz, kein Gramm Fett auf den Rippen und keineswegs verlebt, warten im Bayerischen Hof in München bei Mineralwasser auf Fragesteller. Es gibt viel zu erzählen: Neues Album, neuer Film, Konzerte – ganz schön Programm für die Rocker, die eigentlich längst Rentner sein wollten.

Bis Ende 2012 habt ihr mit viel Tamtam eure Abschiedstournee gespielt. Vier Jahre später ist von Ruhestand keine Rede. Wie kam’s? Können Rockstars einfach nicht aufhören?

Matthias Jabs (sehr freundlich, sehr geduldig, grinst): Wir haben 2010, als wir das letzte Album und die Abschlusstournee ankündigten, auch tatsächlich geglaubt, dass es das war. Plötzlich kam ein Angebot von MTV unplugged. Das war sozusagen das erste nach der Karriere. Wir nahmen das Album in Athen auf. Die Resonanz war weltweit ziemlich gut und wir fingen wieder Feuer.

Scorpions wagen mit Songs aus den 80ern ein neues Album

Und darum startet ihr jetzt noch mal voll durch.

Jabs: Zunächst wollten wir alte Lieder aus den 80er Jahren, die wir damals leider nicht veröffentlichen konnten, weil auf eine Platte halt nur acht Titel passten, neu aufbereiten. Während der Produktionszeit kam aber jeder immer wieder mit neuen Ideen. Jetzt sind 50 Prozent frisches Material, der Rest stammt aus den 80ern, ist aber komplett neu aufgenommen. Dazu kommt noch ein Film und Konzerte. Ist doch schön!

Rudolf Schenker: Wenn man sechs Millionen Fans auf Facebook hat und die in der Mehrheit zwischen 16 und 28 Jahre jung sind, dann kann man doch wohl sagen, das gibt’s doch gar nicht. Das hat uns auch einfach noch mal beflügelt.

Ihr habt jetzt bereits über 100 Millionen CDs verkauft, seid in Fachkreisen eine stilprägende Band. Wie stolz macht euch das?

Jabs: Wir denken da ja nicht jeden Tag drüber nach. Wenn man sich das aber bewusst macht, dann ist das schon eine schöne Sache. Wir denken aber eher an heute und die Zukunft. Und da kommt bei uns noch Einiges auf uns zu, ein großes Festival in China, wo wir erstmals spielen, und im Anschluss geht’s noch mal rund um die Welt. Die Deutschland-Konzerte 2016 sind bereits terminiert. Da ist also wenig Raum und Zeit, um sich im Stolz zu sonnen.

"Wind of Change": Segen oder Fluch für die Scorpions?

Ist euer Superhit „Wind of Change“ eher Segen oder eher Fluch für euch?

Schenker: Was heißt Segen? Wir hatten damals einfach den Zeitgeist aufgefangen. Das Ende der deutschen Teilung war ja die friedlichste Revolution, die die Erde gesehen hat. Was will man mehr?

Jabs: Soweit der Segensteil. Aber dennoch hatte der Song auch negative Auswirkungen für die Band. Er wurde so überdimensional groß, dass praktisch die bis dahin lange Karriere der Scorpions in den Hintergrund gedrängt wurde. Wir wurden nur noch auf „Wind of Change“ angesprochen.

Rockstars spricht das Vorurteil ja Disziplin ab. Was ist daran wahr?

Schenker: Ganz falsch ist es nicht. Wir hatten eine gute Mannschaft, die für uns genügend Freiraum geschaffen hat. Das ist mit dem Tod unseres Managers anders geworden. Grundsätzlich wussten wir aber schon meistens, wann genug ist.

Jabs: Wir ernähren uns beispielsweise sehr bewusst, sorgen dafür, dass wir nicht dauernd über die Stränge schlagen, auch wenn wir durchaus mal Spaß haben. Ich meine, sonst hätten wir unser Ding nicht über Jahrzehnte durchziehen können.

Wann steht ihr morgens auf?

Schenker: Ich schon um sieben Uhr.

Was? So früh? Freiwillig?

Schenker: Ja klar. Früher war es zehn oder elf Uhr oder auch mal später. Aber das ginge heute nicht mehr. Da kommt man ja nicht in den Tag rein.

Jabs: Es heißt doch: Morgenstund’ hat Gold im Mund. Ich bin von den Handwerkern diszipliniert worden, die seit Monaten bei uns sind. Das frühe Aufstehen hängt aber auch mit den Smartphones und den Computern zusammen, die einen rund um die Uhr beschäftigen. Wir bekommen am Tag über 100 Mails, die wir selbst beantworten und dazu auch Entscheidungen treffen müssen. Das artet in Büroarbeit aus.

Das Familienleben litt unter der Karriere der Scorpions

Wie funktioniert das bei euch mit dem Familienleben. Ihr seid seit Jahrzehnten im Studio, auf Tourneen um die Welt und dann noch die Büroarbeit. Kann das überhaupt klappen?

Jabs: Das funktioniert schon. Wir sind ja in der bevorzugten Position, dass wir unsere Frauen, die Kinder sind schon erwachsen, überall mit hinnehmen können.

Schenker: Aber, ganz ehrlich, wir haben unseren Preis auch schon bezahlt. Der einzige, der in unserer Gruppe noch verheiratet ist wie am ersten Tag, das ist Klaus (Meine). Wir anderen mussten die Erfahrung machen, dass Beziehungen in die Brüche gingen und unsere Frauen sagten: Wir möchten jetzt auch mal unser eigenes Leben leben.

Das gilt es dann auch zu akzeptieren.

Schenker und Jabs: Ja, klar. Es hat aber auch keinen Zweck, sich zu verbiegen, um eine Beziehung zu halten.

Was ist mit Sport, Literatur oder Kunst? Habt ihr dafür Zeit und Lust?

Jabs: Ja, ich lese wie ein Verrückter. Aber nur zur Entspannung. Darum ist meine Literatur auf Krimis beschränkt. Sport treibe ich, um fit zu sein, aber in Maßen. Zu viel Bewegung kann ja kontraproduktiv sein.

Schenker: Teamsport geht leider gar nicht mehr. Früher habe ich viel Fußball gespielt, unter anderem beim 1. FC Rock n’ Roll. Da sind wir gegen alle möglichen Mannschaften – von Iron Maiden über Rainbow oder Deep Purple – angetreten. Aber Fußball ist heute nicht mehr gut für meinen Rücken. Was Literatur betrifft: Ich habe früher viel gelesen, beschäftige mich aber inzwischen eher mit Yoga und Entspannung. Und Kunst? Die mag ich schon. Ich bin aber kein so verrückter Sammler wie Eric Clapton, der vor zwei Jahren ein Bild mit Millionengewinn verkaufte.

Scorpions: Matthias Jabs betreibt einen Gitarrenladen in München

Habt ihr auch einen Beruf gelernt?

Schenker: Ich war Starkstromelektriker.

Na, das passt ja.

Schenker: Ich habe aber auch Fotograf gelernt, verdiente sogar mein erstes Geld damit. Im Grunde ist es aber so: Ich wollte immer Musiker werden. Und das geht eben nur mit totalem Einsatz.

Und Sie, Herr Jabs, betreiben in München einen feinen Gitarrenladen.

Jabs: Der Laden macht mir Spaß, aber damit lässt sich kein Geld verdienen. Darum ging es mir aber nie primär. Ich habe schon zu Schulzeiten nie über Plattenverträge nachgedacht, sondern aus einem inneren Antrieb heraus versucht, jeden Tag stundenlang Gitarre zu üben.

Habt ihr noch einen Traum?

Schenker: Wir leben in einem Traum. Es war doch alles schon vorbei. Aber die Fans wollten uns noch weiter hören. Interview: Josef Karg

Die Erfolgsgeschichte der Scorpions

Die 1965 zunächst als „Nameless“ u.a. von Rudolf Schenker gegründete Gruppe ist die erfolgreichste deutsche Rockband. 501 Wochen waren sie in den Charts, 100 Millionen Alben verkauften sie bisher. Eben brachte sie ihre neue CD „Return to Forever“ auf den Markt, im März folgt zum 50. Bandjubiläum ein Dokumentarfilm.

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