Die besten Aprilscherze in den Medien, im Internet und im Büro
Freunde und Kollegen schicken sich bereits seit Jahrhunderten gegenseitig in den April. Vom Aussterben bedroht ist der Brauch nicht, aber er verlagert sich vermehrt ins Internet.
Der 1. April ist schon seit Jahrhunderten als Tag für Scherze bekannt. Manche haben den Aprilscherz zwar schon totgesagt, doch unter Kollegen, Schülern und Freunden erfreut er sich immer noch einer gewissen Beliebtheit. Inzwischen hat er sogar seinen Weg in die soziale Netzwerke im Internet gefunden. Und auch die Medien schicken ihre Leser und Zuschauer regelmäßig in den April.
Aprilscherze im Büro: Langsame Mäuse und Dinge, die es gar nicht gibt
Heuer fällt der 1. April auf einen Sonntag und so gibt es in diesem Jahr leider keine Gelegenheit, die lieben Kollegen zu verschaukeln. Dabei wird im Büro alle Jahre wieder gerne die Sprache des Auswahlmenüs am Kaffeeautomaten auf Chinesisch umgestellt. Ein noch bessere Scherz ist es jedoch, die Bewegungen der Maus des Kollegen zu verlangsamen. Dazu in Windows einfach auf "Start" klicken und unter Systemsteuerung die Maus auswählen. Bei den Zeigeroptionen den Regler komplett in Richtung "Langsam" verschieben, und schon schleppt sich die Maus in Zeitlupe über den Bildschirm.
Beliebt im Büro ist es zudem, die Azubis loszuschicken, um Dinge zu besorgen, die es gar nicht gibt. Zum Beispiel ein 10 Meter WLAN-Kabel oder Steuerhinterziehungsformulare vom Finanzamt.
Streicht man den Stall in einer Farbe, färben sich Huhn und Eier gleich mit. Diese Meldung gilt als erster Scherz, der je in einer Zeitung stand. Eine Berliner Zeitung führte den Brauch am Ende des 18. Jahrhunderts ein. 1957 schickte die britische BBC Zuschauer mit Bildern von der Schweizer Spaghetti-Ernte in den April. "Pasta-Bauern" wurden vor Nudel-behängten Bäumen interviewt. Viele Zuschauer glaubten der für ihre Zuverlässigkeit bekannten BBC. Eine norwegische Zeitung berichtete 1987, der Zoll verschenke in der Stadt Bergen beschlagnahmten Schmuggel-Alkohol an interessierte Einwohner. Hunderte an hohe Getränke-Preise gewöhnte Norweger kamen.
Krokodile im Weltraum beißen russische Kosmonauten
Die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass meldete 1997, an Bord der Raumstation "Mir" sei ein Kosmonaut von einem Krokodil gebissen worden. Das Reptil sei bei Zuchtexperimenten aus dem Ei gekrochen. Der Norddeutsche Rundfunk berichtete 2003, Sylt werde wieder zur richtigen Insel. Denn aufgrund "neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse" müsse der Hindenburgdamm zum Festland abgetragen werden.
Bei mehreren Rundfunksendern liefen 2011 die Telefone heiß. Im Radio war zu hören, das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg erlasse Verkehrssündern 60.000 Punkte, um sein Image aufzupolieren. Auf "punkteerlass.de" könne man sich an einer Lotterie beteiligen.
Aprilscherze im Netz: Computerspielen lässt die Hände schrumpfen
Inzwischen erobern die Späße das Internet. Auf Facebook und Co. werden die Aprilscherze gepostet und geteilt - wie der Scherz, dass jede E-Mail künftig Porto kosten soll. Das Online Spiele-Magazin ZockOn vermeldete im vergangenen Jahr: "Zocken lässt die Hände schrumpfen". Internationale Ärzteverbände hätten festgestellt, dass die Finger durch kontinuierliches Computerspielen kleiner würden. Kräftiges Händeschütteln und regelmäßige Spielpausen sollten dem Phänomen entgegen wirken.
"Angry Birds" klagen gegen Tiervideos im Internet
Im vergangenen Jahr kursierte zudem die Meldung, der Europäische Gerichtshof verbiete Tiervideos. Zum Schutz der Haustiere dürften auf Youtube künftig keine Filme mehr mit Katzen, Hunden oder anderen Haustieren hochgeladen werden. Zu dem Urteil sei es gekommen, nachdem eine Tierschutzorganisation namens "Angry Birds" geklagt hatte.
Auch Unternehmen verbreiten im Internet Aprilscherze. Microsoft kündigte am 1. April 2011 einen neuen Tablet-Computer an - mit 42-Zoll-Display. Auf dem offiziellen Pressefoto sah das Gerät schon ein wenig unhandlich aus; doch trotz seiner Größe sollte es nur 1200 Gramm wiegen.
In Deutschland tauchte der Aprilscherz zum ersten Mal in Bayern auf
Unklar ist, woher der Aprilscherz ursprünglich stammt. Der Ursprung könnte die Kalenderreform des französischen Königs Karl IX. gewesen sein. 1564 verlegte er Neujahr vom 1. April auf den 1. Januar. Als "April-Narr" galt, wer am alten Datum festhielt.
In Deutschland ist die Redewendung "in den April schicken" erstmals 1618 in Bayern überliefert. Johann Wolfgang von Goethe reimte: "Den ersten April musst überstehen, dann kann dir manches Gute geschehen".
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