Lob für Tatort-Folge: "Besonders" und "lohnenswert" anzusehen
Der Mörder wird gleich am Anfang gefasst - und erst da beginnt der Tatort "Der Tod ist unser ganzes Leben" aus München. Wieso die Kritiker vom aktuellen Tatort begeistert sind.
Ein offenes Ende gehört normalerweise nicht zum üblichen Aufbau des Tatorts im Ersten. Vor rund einem halben Jahr trauten sich die Macher des Münchner Tatorts "Die Wahrheit" aber genau das - und bekamen dafür viel Lob. So stehen lassen wollten der Bayerische Rundfunk das dann aber doch nicht und brachten jetzt die Geschichte in "Der Tod ist unser ganzes Leben" zu einem Ende.
Zu einem guten Ende? Ja, glaubt man den Kritikern.
Pressestimmen zum TV-Tatort in München: "Ein sehenswerter Tatort"
"So zwingend in "Die Wahrheit" sämtliche Ermittlungspannen in Szene gesetzt wurden, so lapidar wird in "Der Tod ist unser ganzes Leben" nun nachträglich die Lösung präsentiert. Im Verlauf des Krimis gibt es einfach zu viele Zufälle und wundersame Fügungen. Die sind zwar immer formvollendet in die Handlung gewoben, nehmen dem Shoot-out während des Gefangenentransports aber die Dynamik." Spiegel Online
"Ein sehenswerter Tatort, wegen der Kommissare, wegen des Messerstechers Barthold (Gerhard Liebmann), dem der Zufall eine Zahl in den Lauf spielt, die 5 zum Beispiel. Dann zählt er auf fünf, denn der fünfte Mensch, der ihm begegnet, soll tot sein. Hochemotional ist dieser Film. Und irgendwann flüstert Leitmayr seinem Batic die schönste Liebeserklärung unter Kommissaren rüber: "Wenn's sein muss, schieb ich dich im Rollstuhl zum nächsten Tatort." Und das wirkt nicht mal peinlich." Süddeutsche Zeitung
"Kompliment an die Tatort-Redaktion des Bayerischen Fernsehens. Diese Münchner Folge traut sich was: Nämlich die Hauptkommissare Batic und Leitmayr in einen Katarakt von Gefühlen und dem Glauben an das Richtige in ihrem Beruf zu stürzen. Mag sein, dass "Der Tod ist unser ganzes Leben" bei manchem aufgrund der Rückblenden, blutiger Szenen und Drehbuchsprüngen nicht so recht ankommt. Regisseur Philip Koch erzählt im Münchner Tatort das Finale aus verschiedenen Kameraperspektiven. Ist zwar nicht neu, verführt aber zum Mitdenken. Und die Silberrücken Batic und Leitmayr zeigen den Jüngeren in anderen Bundesländern, dass sie immer noch mithalten können. Ein ganz besonderer Tatort...." Augsburger Allgemeine
"Regie-Neuling Koch zeigt in intensiven Szenen, wie auch Polizisten vor sinnloser Gewalt kapitulieren. Ein lohnenswerter „Tatort“ auch für diejenigen, die den vorausgegangenen Fall nicht gesehen haben." Schwäbische Zeitung
"Auch dieser Krimi ist stark, allerdings gerade wegen des Ausmaßes der Eskalation auch unglaubwürdiger als der erste Teil. Beim Zuschauer dürfte so manche Frage aufkeimen, die sich nicht schlüssig beantworten lässt. Da klafft dann schon das eine oder andere Loch in der Logik." Neue Osnabrücker Zeitung
"Philip Kochs „Tatort: Der Tod ist unser ganzes Leben“ ist ein aufwühlendes Thrillerdrama und fällt dabei sogar noch eine Ecke spannender aus als der hochklassige Vorgänger." Filmstarts.de
"Ein düsteres Ding in kalten Grautönen mit viel Beton und heruntergerocktem Industrieambiente hat Philip Koch da inszeniert, das in Bild und Struktur mit den Sehgewohnheiten des Sonntagabend-Krimifreunds phasenweise Achterbahn fährt. Schon weil es mit der Wahrheit spielt: Koch serviert das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven und lässt erst mal offen, ob die Bilder eine Lüge des Schildernden sind oder Realität." Berliner Morgenpost
"Dieser Film zeigt, wie wenig Einfluss wir Menschen auf das Weltgeschehen haben. Dennoch kann eine winzige Entscheidung das weitere Leben beeinflussen. Unbedingt einschalten. Dieser "Tatort" geht weit über eine reine Kriminalgeschichte hinaus und stellt existenzielle Lebensfragen." Stern
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