Doku über Sekretärin von Goebbels: "Nichts haben wir gewusst"
Die 105-jährige Brunhilde Pomsel war die Sekretärin von Joseph Goebbels. In einer Doku sagt sie, von den Grausamkeiten habe sie nichts erfahren. Im Herbst erscheint die Doku.
Brunhilde Pomsel ist eine der letzten Zeitzeuginnen, die das Nazi-Regime als junge Frau miterlebt haben. Die mittlerweile 105-Jährige war nah dran am Führungskreis des Terrorregimes, das den Holocaust und das Grauen des Zweiten Weltkrieges zu verantworten hatte: Als Sekretärin bei NS-Propagandaminister Joseph Goebbels, der in der Vernichtungsmaschinerie der Nazis eine zentrale Rolle spielte.
Von den Grausamkeiten will Pomsel aber nichts mitbekommen haben. "Nichts haben wir gewusst, es ist alles schön verschwiegen worden, und das hat funktioniert", sagt sie im Dokumentarfilm "Ein deutsches Leben", der am Mittwochabend auf dem Filmfest München Premiere hatte. Erst nach Kriegsende sei ihr das ganze Ausmaß der Geschehnisse bewusst geworden.
Im Herbst soll die Dokumentation erscheinen
Die österreichische Produktionsfirma blackbox aus Wien hat den Film mit vier Regisseuren realisiert und die in München lebende Pomsel zwei Wochen lang interviewt. Produzent und Regisseur Christian Krönes sieht den Streifen als zeithistorisches Dokument auch für Schulen, Museen und Bildungseinrichtungen. Zunächst reist "Ein deutsches Leben" zu Festivals nach Jerusalem (7. bis 17. Juli) und San Francisco (21. Juli bis 7. August). Voraussichtlich im Herbst soll der Film dann in den USA ins Kino kommen. Wann er in Deutschland gezeigt wird, steht noch nicht fest. dpa
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