ESC-Gewinner Salvador Sobral hat ein neues Herz bekommen
Zuletzt war die Sorge um den schwer herzkranken ESC-Gewinner Salvador Sobral gestiegen. Nach eineinhalb Jahren aber wurde endlich ein Spenderherz für den Sänger gefunden.
Er wollte, dass in den schwersten Stunden seines Lebens klassische Musik im Operationssaal ertönt. Und dieser Wunsch wurde Portugals ESC-Helden Salvador Sobral auch erfüllt. Vier Stunden brauchten die Chirurgen dann, um dem Sieger des Eurovision Song Contest 2017 („Amar Pelos Dois“) in einer Klinik in Lissabon am Freitag ein neues Herz einzupflanzen. Am Wochenende verkündete das Ärzteteam um Miguel Abecasis schließlich: „Der Eingriff ist gut verlaufen.“ Und ganz Portugal, so schien es, atmete auf.
Der herzkranke Sobral lag seit Monaten auf der Intensivstation des Santa-Cruz-Hospitals und wartete auf ein passendes Spenderorgan. Im August hatte der 27-Jährige seine Konzerttournee durch sein Heimatland abbrechen müssen: Die Ärzte hatten bei ihm eine Herzinsuffizienz festgestellt. Die Herzschwäche hatte ihm schon während des ESC-Finales in Kiew zu schaffen gemacht, wo ihn seine Schwester Luísa, die Komponistin seines Siegersongs, bei einigen Proben vertreten musste.
ESC-Gewinner Salvador Sobral erhält Herztransplantation
Am Samstagabend erklärten die Ärzte: Salvador Sobral habe die ersten 24 Stunden nach dem Eingriff gut überstanden, es gebe bisher keine Komplikationen. Der Sänger mache „sehr gute Fortschritte“. Als er aus der Narkose aufgewacht sei, habe sich Sobral erst einmal beim Ärzteteam bedankt. Vor der Operation, so erzählte es Kardiologe Abecasis, habe Sobral dies gefragt: „Er wollte wissen, ob ich gut in Form bin, was ich bejaht habe.“ Sobral und das Ärzteteam waren am Freitag informiert worden, dass ein Spenderherz eines Verstorbenen mit einer kompatiblen Blutgruppe zur Verfügung stehe. Danach musste es schnell gehen: Zwischen Herzentnahme und Transplantation dürfen nicht mehr als vier bis sechs Stunden vergehen. Und obwohl weltweit mehrere tausend Herztransplantationen jährlich stattfinden, ist der Eingriff mit Risiken behaftet.
Darauf wiesen auch Sobrals Ärzte hin: Man müsse jetzt die kommenden zwei Wochen abwarten und hoffen, dass es keine Infektionen und Abstoßreaktionen gebe. Danach stehe „eine lange Erholungsphase“ an. Wenn alles gut gehe, versprach Abecasis, werde Sobral wieder ein ganz normales Leben führen können. Erst im August hatte der Sänger sich von seinen Fans mit einem Video verabschiedet. „Es ist kein Geheimnis, dass es nicht gut um meine Gesundheit steht“, sagte er. Anschließend setzte er sich ans Klavier und stimmte den legendären Beatles-Song „Hello, Goodbye“ („Hallo, auf Wiedersehen“) an.
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