Ein Jahr nach dem Unfall: Wie geht es Michael Schumacher?
Fast ein Jahr ist es her, dass Michael Schumacher bei einem Skiunfall in den französischen Alpen verunglückt ist. Wie geht es dem siebenmaligen Weltmeister heute?
29. Dezember 2013. Er wollte wie so oft mit Freunden und Familie Silvester und seinen Geburtstag feiern. Ein paar Tage im Schnee. Doch ein Sturz im Skigebiet oberhalb von Méribel veränderte das Leben von Michael Schumacher und seiner Familie auf dramatische Weise.
Bei dem Unfall abseits der Piste war Schumacher mit dem Kopf auf einen Felsen geprallt. Er schwebte tagelang in Lebensgefahr, lag monatelang im künstlichen Koma, wachte nach Angaben seiner Managerin erst im Juni wieder auf.
Sein Helm war bei dem Sturz zerstört worden. Spätestens am ersten Morgen nach seiner Einlieferung in die Uniklinik von Grenoble wurde das Ausmaß seiner Verletzungen klar. Die Gesichter der Ärzte sprachen Bände. Schumachers Zustand sei "außerordentlich ernst". Er habe weit verbreitete Verletzungen im Gehirn, ein Schädel-Hirn-Trauma.
Nun, ein Jahr nach seinem Unfall, ist Michael Schumacher wieder zuhause am Genfer See. Darüber, wie es ihm geht, gibt es kaum nähere Informationen, aber umso mehr Spekulationen. Schumachers Managerin Kehm hatte im Laufe des Jahres wiederholt betont, die Genesung des siebenmaligen Formel 1-Weltmeisters solle ungeachtet - oder gerade wegen - des riesigen Medieninteresses im Privaten ablaufen. Mehr lesen: Die Chronologie zu Schumachers Skiunfall und danach
Zuletzt äußerte sich Kehm Ende November in einem Interview mit dem Fernsehsender RTL gegenüber der Öffentlichkeit. "Einen seriösen Ausblick könnte ich nie geben", betonte Schumachers langjährige Vertraute: "Das ist einfach nicht möglich in dieser Situation." Man müsse Geduld haben, Schumacher mache "Fortschritte, die der Schwere seiner Verletzung angemessen sind", so Kehm. Das ist momentan der aktuellste Stand.
Im Juni verließ Schumacher die Klinik in Grenoble
Erstmals ausführlicher über Schumachers Gesundheitszustand gesprochen hatte seine Managerin im April bei "Günther Jauch". Titel der Sendung damals: "Wie geht es Michael Schumacher? - Prominente und die Grenzen der Berichterstattung". Auch damals hatte Kehm darauf verwiesen, dass Prognosen "nicht wirklich möglich" seien. Jede Erkrankung verlaufe individuell.
Im Juni dann gab sie bekannt, dass Schumacher aus dem Koma erwacht sei und die Klinik in Grenoble verlassen habe, "um seine lange Phase der Rehabilitation fortzusetzen". Fortan wurde Schumacher im schweizerischen Lausanne, rund 30 Kilometer von seinem Wohnort entfernt, behandelt.
Vor Michael Schumacher liegt ein "langer und harter Weg"
"Gut zu wissen, dass wir die schwerste Zeit überstanden haben! Jetzt beginnt eine Phase, die voraussichtlich sehr lange dauern wird", schrieb Schumachers Frau Corinna im Juli in einem offenen Brief an die Fans. Zwei Monate später kehrte Schumacher nach Hause zurück.
Ob Schumacher jemals wieder an einer Formel-1-Strecke sein kann, erscheint derzeit fraglich. Die Monate im künstlichen Koma dürften bei dem einstigen Modellathleten auch körperlich starke Spuren hinterlassen haben.
"Es liegt ein langer und harter Weg vor ihm", hatte Managerin Kehm Mitte September betont, als der Formel 1-Rekordweltmeister ins heimische Gland zurückgekehrt war. Die Zukunft (und Schumachers genauer Gesundheitszustand) bleibt damit vor allem eines: ungewiss. mol (mit dpa)
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