Ein Straßburger Arzt ändert auf Wunsch für rund 6000 Euro die Augenfarbe. Angeblich ohne jegliche Nebenwirkungen. Doch ist das wirklich sinnvoll? Ein Kommentar.
Jetzt ändern Ärzte also schon für ein paar tausend Euro die Augenfarbe. Wer braune Augen hat, kann also endlich wie Paul Newman aussehen. Und umgekehrt. Angeblich ohne Nebenwirkungen und Gefahren. Der eher bodenständige Zeitgenosse wird sagen: „Ja, geht’s noch? Jetzt auch noch das!“ Eine absolut nachvollziehbare Reaktion.
Aber man sollte sich nicht darüber hinwegtäuschen lassen, dass das, was machbar ist, in der Regel auch gemacht wird. So ist der Mensch. Als sich die ersten Frauen die Brüste operieren ließen (größer oder kleiner), haben viele das noch als albern abgetan. Heute sind Brust-OPs längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Und immer mehr Männer lassen sich ebenfalls vom Operateur kosmetisch nachhelfen. Insofern werden sich auch Augenfarben-Veränderungen verbreiten. Noch kostet der Eingriff fast 6000 Euro. Irgendwann wird es dann die Hälfte oder noch weniger sein. Das können sich auch Normalverdiener leisten – wenn sie es unbedingt wollen.
Viele Menschen sind auf das Äußere fixiert. Mehr denn je, so hat man zumindest das Gefühl. Insofern wird auch in puncto Augenfarbe ein Riesengeschäft entstehen. Und eines Tages wird ein solcher Eingriff nichts Besonderes mehr sein. Die OP-Technik wird sich weiterentwickeln, die Methoden werden verbessert, sicherer gemacht.
Wer sich jetzt einer Augenfarben-Veränderung unterzieht, sollte bedenken: Er steht erst am Anfang einer solchen Entwicklung. Ist also noch Teil einer Testreihe. Man sollte sich gut überlegen, ob man das sein will. Und wenn man schon dabei ist, kann man sich ja auch fragen, ob eine andere Augenfarbe wirklich nötig ist.
Die Diskussion ist geschlossen.