Eisenbahner und Braut sagen im Regionalzug "Ja"
Nächster Halt: Ehe. Ein Thüringer Paar hat sich in einem Regionalzug ewige Liebe geschworen. Dabei war es nicht allein.
Liebe im Büro? Kann schon mal passieren, wenn die Kollegen besonders nett sind. Aber eine Hochzeit direkt am Arbeitsplatz? Das gibt es eher selten. Ein Zugbegleiter in Thüringen hat seiner Freundin nun tatsächlich in einem Regionalzug ewige Treue geschworen.
Auf der Strecke zwischen Eisenach und Halle bekräftigten der 56-jährige Eisenbahner und seine 38 Jahre alte Braut am Dienstag vor einer Standesbeamtin ihr „Ja“, wie ein Sprecher der Bahngesellschaft Abellio sagte. Der Grund für die Hochzeit im Zug liegt in der Kennenlern-Geschichte der beiden. Die Frau ist dem Internetportal Thüringen24 zufolge Zeitungszustellerin und brachte ihrem jetzigen Mann in aller Frühe die neue Ausgabe, als der vor seiner Haustür vor Schichtbeginn eine Zigarette rauchte. Sie sei deshalb auf die Idee gekommen, die Zeremonie in den Regionalzug zu verlegen. Die Regionalbahnstrecke gehöre zu denen, auf der ihr Auserwählter als Kundenbetreuer regelmäßig im Einsatz sei.
Das Paar war nicht allein unterwegs: Zwölf Hochzeitsgäste stiegen auf dem Weg zu und begleiteten beide bis nach Halle, wo sie bei einer kleinen Feier ihr neues Glück genossen. Komplett mieten musste der Bräutigam das Zugabteil dem Internetportal Thüringen24 zufolge nicht: Das Paar habe einfach ein Thüringen-Ticket gekauft.
Offiziell geheiratet hatten die beiden bereits Anfang Dezember vergangenen Jahres. Im Zug sei das nicht möglich, wie der Bräutigam dem Portal erzählte: In Deutschland müsse das Standesamt einen festen Ort haben. „Man kann nicht sagen, wir haben uns auf Kilometer 476,3 das Ja-Wort gegeben.“ sari/dpa
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