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Musik
16.08.2017

Elvis Presley: 40 Jahre nach seinem Tod lebt er weiter

Auch 40 Jahre nach seinem Tod lebt Elvis Presley weiter. Imitatoren wie Leo Bischof aus Geisenfeld bei Ingolstadt imitieren den King of Rock'n'Roll.
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Auch 40 Jahre nach seinem Tod lebt Elvis Presley weiter. Imitatoren wie Leo Bischof aus Geisenfeld bei Ingolstadt imitieren den King of Rock'n'Roll.
Foto: Ulrich Wagner

Vor 40 Jahren starb das größte Rock-’n’-Roll-Idol der Welt. Noch heute imitieren Tausende ihn. Über Koteletten, zärtliche Kostproben und die Frage: Was hat ihn zum King gemacht?

Elvis lebt. Gleich neben dem Getränkemarkt in einem kleinen Häuschen, an dessen Balkon eine gelb-weiße Markise im Wind schaukelt. Er sitzt auf einem grau-beigen Sofa in seinem Wohnzimmer. Buchefarbene Schrankwand. Weißer Teppich. Tisch mit Zierdeckchen. Der Mann trägt einen weißen Overall mit großen schimmernden Knöpfen und einen veilchenblauen Gürtel um die Hüften. Seine Füße stecken in hellen, ledernen Schnürschuhen. Mit seiner rechten Hand fährt er sich durch die tiefschwarzen, glänzenden Haare, die in buschige Koteletten übergehen. Dann lacht er. „Die sind nur mit einem Spray eingefärbt. Eigentlich habe ich braune Haare. Schwarz steht mir nicht.“ Aber ohne die dunkle Farbe geht es nun mal nicht. Nicht, wenn man Elvis sein will. Das Rock-’n’-Roll-Idol überhaupt. Der King. Der vor 40 Jahren starb und doch irgendwie weiterlebt.

Elvis Presley: Weltweit gibt es zehntausende Doubles

Der Mann, der da in dem kleinen Städtchen Geisenfeld bei Ingolstadt inmitten orangefarbener Kissen auf der Couch sitzt und nun „Suspicious Minds“ vor sich hin singt, heißt eigentlich Leo Bischof. Ein sympathischer, braun gebrannter Typ, der oft lacht und viel mit seinen Händen gestikuliert, wenn er spricht. Bischof ist Ehemann und Vater, fuhr früher mit dem Lastwagen Bier aus, hatte schon eine Kneipe und einen Obstladen. Bis er einen neuen Job fand. Einen, von dem er auch heute noch leben kann. Seit Jahrzehnten steht Bischof als Elvis-Imitator auf der Bühne, verwandelt sich regelmäßig vor dem Spiegel in seinem Badezimmer in den exzentrischen Sänger, trägt glitzernde Anzüge mit Ziersteinchen, schwingt bei seinen Auftritten die Hüften zu „Blue Suede Shoes“ und schmachtet „Always on my Mind“ ins Mikrofon.

So wie es weltweit zehntausende Elvis-Doubles tun. Diese Woche werden sich wieder viele von ihnen beim europäischen Elvis-Festival in Bad Nauheim treffen. Und nicht nur dort gibt es sie. Das Internet ist voll von Männern jeden Alters, die ihr Gesangs- und Tanztalent anpreisen und die man mit einem simplen Mausklick in den virtuellen Warenkorb legen kann. Die meisten Imitatoren singen auf Betriebsfeiern oder Junggesellenabschieden, bei runden Geburtstagen, bei Konzerten von Blasorchestern in Schulturnhallen oder bei Supermarkteröffnungen. Manche schaffen es ins Vorabendfernsehprogramm und einige wenige sogar bis nach Hollywood. Kult-Regisseur Quentin Tarantino etwa begann seine Mega-Karriere als Elvis-Imitator.

Rick Marino ist Autor des Buches „Be Elvis!: A Guide to Impersonating the King“. Eine Art Anleitung für Presley-Doubles, in der er verrät, welches Parfüm der King gerne trug und welche Zahncreme er benutzte. Marino hat Zahlen, die zeigen, wie viele Imitatoren sich auf den Bühnen dieser Welt tummeln. Demnach habe es 1977 gerade mal 28 Nachahmer gegeben. Anfang der 90er Jahre sollen es dann schon rund 32.000 gewesen sein, die mit Haartolle und Hüftschwung den Sänger weiterleben ließen. Andere Quellen gehen davon aus, dass es kurz nach Elvis’ Tod 170 Imitatoren gab. Im Jahr 2000 sollen es sogar 85.000 gewesen sein.

Warum eigentlich? Warum hat ausgerechnet Elvis wie kein anderer seine Fans dazu gebracht, ihn massenhaft zu kopieren? Professor Heinrich Detering arbeitet derzeit an einem Buch über Presley. Der Literaturwissenschaftler fand über seine Arbeiten zu Bob Dylan und der amerikanischen Songtradition zu Presley. Er glaubt, dass manche Imitatoren sich als Elvis-Double versuchen, weil sie ihn als Künstler unterschätzen. Auch er habe bei Elvis lange Zeit nur an banale, kommerzielle amerikanische Unterhaltungsindustrie gedacht. Auf den ersten Blick, sagt er, erscheine es leicht, vor allem den späten Elvis zu kopieren. Allein des auffälligen Outfits wegen, der Glitzer-Overalls, der Haare, der Schuhe. Das sei ähnlich wie bei Marylin Monroe. Oft werde sie von Frauen mit blonden Haaren, großen Brüsten und einem schwingenden Rock nachgeahmt. „Die Aura aber wird man nie imitieren können – das gilt auch für Elvis“, sagt Detering. „Er muss eine Person gewesen sein, deren Präsenz man, wenn sie den Raum betreten hat, sofort spürte.“ Seine Bühnenshows glichen in ihrem Aufbau einem Drama. Und die Weise, wie er Songs behandelte, auch, wenn er sie nicht selbst geschrieben hatte, sei ungewöhnlich kreativ gewesen. „So nimmt er einen Country-Song auf, singt ihn aber wie einen Blues – und umgekehrt.“ Deswegen glaubt Detering: „Ihn wirklich zu imitieren, ist kaum möglich.“

Der Letzte seiner Zeit: Warum Elvis Presley zum Star wurde

Bischof steht auf. Er will sich umziehen. Elvis für heute ablegen. Er geht nach oben in sein Schlafzimmer, die Holztreppe knarzt unter seinen Schritten. Als er zurückkommt, ist der Showbiz-Glamour verschwunden. Bischof trägt ein blaues Kurzarmhemd mit weißen Streifen an den Ärmeln, blaue Sandalen und eine beigefarbene Cargo-Hose mit aufgesetzten Taschen an den Seiten. Er nimmt noch einen Schluck Wasser, dann erzählt er. Davon, wie alles begann. Seit er zehn Jahre alt war, ist Bischof Elvis-Fan. Seinen ersten Presley-Song hörte er, als er zu Besuch bei einem Schulfreund im Münchner Viertel Kleinhadern war. Dessen großer Bruder war mit dem Moped unterwegs, und die beiden Buben setzten sich heimlich an sein Tonbandgerät. „Von da an war ich geimpft“, sagt Bischof. Seine konservativen Eltern konnten mit der Musik nichts anfangen. Bischof dafür umso mehr.

Wenn er abends in der Badewanne saß, sang er fortan Presley-Songs. Alle zwei Wochen, immer freitags, zeigte ein Münchner Kino Elvis-Filme. Bischof war schon immer eine Stunde früher da, weil im Foyer Elvis-Platten gespielt wurden. Und einmal, als er nach einer Vorstellung mit seiner Freundin auf der Rückbank im Auto schmuste, sagte die zu ihm: „Ich habe das Gefühl, dass ich Elvis im Arm habe.“ Ein Moment, den er nie vergessen hat.

Eines Tages hörte Bischof einen Aufruf, dass Imitatoren für eine Fernsehshow gesucht werden. „Mich hat es schon immer auf die Bühne gezogen. Und ich wusste, dass ich das Talent zum Imitator habe“, sagt er. Also ließ er sich ein Kostüm schneidern. Für 800 Mark. Obwohl er sich das gar nicht leisten konnte. Und er ging in ein Tonstudio, um „In the Ghetto“ aufzunehmen. „Ich war begeistert. Und der Toningenieur auch. Der dachte, der Gesang käme vom Band, weil ich mich wie Elvis angehört habe“, sagt Bischof stolz. Er schickte die Aufnahme ein und wurde zum Vorentscheid eingeladen. Auch den überstand er. Schließlich landete er in der Show von Rudi Carrell. Bischof hält kurz inne, so, als würde er jenen ersten großen Moment im Rampenlicht noch einmal nachfühlen wollen. Viel Zeit ist seither vergangen.

Dann steht er auf und holt eine kleine goldene, aufklappbare Uhr, dreht sie in der Hand hin und her und öffnet sie. Innen steht der Name Elvis Presley. Die Buchstaben reihen sich im Kreis auf. Zwölf Stück, einer für jede Stunde. Mittlerweile ist sie kaputt, aber früher ertönte, wenn man die Uhr öffnete, „Love Me Tender“. Eine zärtliche Erinnerung an den King, dessen Leben zur Tragödie wurde.

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Foto: Dirk Waem, dpa (Archivfoto)

Am 16. August 1977 brach Elvis in seinem Badezimmer zusammen. Gefunden wurde er mit dem Gesicht nach unten, in einer Lache Erbrochenem. Aufgedunsen, gezeichnet von Medikamenten. Im Krankenhaus konnte nur noch sein Tod festgestellt werden. Herzversagen. Presley wurde nur 42 Jahre alt. Älter aber als viele andere Stars seiner Generation. Buddy Holly etwa starb mit 22. Eddie Cochran wurde nur 21 Jahre alt. Und Chuck Berry manövrierte sich durch seine Gefängnisstrafe ins Abseits. „Elvis ist von dieser Generation übrig geblieben“, sagt Wolf Kampmann, Autor und Co-Herausgeber von Rowohlts Rock-Lexikon und Lehrbeauftragter für Popgeschichte an der Hochschule der populären Künste in Berlin. Dass Elvis zum Mega-Star wurde, liegt aber noch an etwas anderem: Er kam zur richtigen Zeit.

Wie Doubles mit Musik und Look von Elvis Erfolg haben

„Die Jugend wollte die Weltkriegslast loswerden, Spaß haben“, sagt Kampmann. „Er hat einen völlig neuen Jugendstil verkörpert, eine gewisse Frivolität, etwa, wenn er sein Mikro zwischen den Beinen hin und her schlug.“ Elvis sei der erste Star für ganz Amerika gewesen, einer, der sowohl die weißen Country-Hitlisten als auch die schwarzen Blues-Charts angeführt hat. Und noch etwas steckt hinter dem unglaublichen Ruhm, glaubt Kampmann: Mit der Zeit passte sich Elvis an, er entwickelte sich mit seinem Publikum weiter. „Nach seiner Rock-’n’-Roll-Zeit wurde er zum seifigen Countrysänger. Man kann mit Elvis gut alt werden.“

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Auch Leo Bischof ist mit Elvis alt geworden. Wie alt, das will er nicht verraten. Nur so viel: „Ich sehe leicht zehn Jahre jünger aus, als ich bin“, sagt er und grinst. Bischof geht zu seinem Schreibtisch, rechts neben dem Sofa. Ein alter Röhrenfernseher steht darauf. Daneben liegen Videokassetten und ein paar Elvis-Fan-Artikel wie eine kleine schwarze Miniatur-Gitarre. An der Wand dahinter hängen Fotos. Erinnerungen an Auftritte und Prominente, die er in all den Jahren, in denen er als Imitator in Deutschland, aber auch Italien, Österreich oder Spanien, unterwegs war, getroffen hat. Auf einem steht er neben Uschi Glas, ein anderes zeigt ihn im Duett mit Howard Carpendale. Sogar Udo Jürgens hat er getroffen, als er als Elvis-Double bei der ARD-Sportgala aufgetreten ist. Mittlerweile, erzählt der Mann, sei er etwa 50 Mal im Fernsehen gewesen.

Bischof setzt sich auf den Drehstuhl vor seinem Schreibtisch und klickt sich durch seine Musik-Dateien auf dem Laptop. Er sucht nach einem bestimmten Halb-Playback, das die Gesangsbegleitung, das Schlagzeug und die Gitarre liefert. Bischof wählt eine Datei aus. Dann dreht er sich mit seinem Stuhl ein bisschen zur Seite, blickt in Richtung des offenen Fensters, durch das man eine Lagerhalle sehen kann. Die ersten Takte von „Love Me Tender“ säuseln aus den Lautsprechern, Bischof schließt die Augen.

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