Englands Prinz George: Stil-Ikone in kurzen Hosen
Prinz William und Herzogin Kate reisen mit ihren Kindern gerade durch Kanada. Was hinter der perfekten Inszenierung steckt und warum der kleine George immer Shorts trägt.
Auf Schritt und Tritt verfolgt die britische Presse den offiziellen Besuch von Prinz William und Herzogin Catherine in Kanada. Heraus kommt wie immer bei solchen Anlässen eine tägliche und ausführliche Berichterstattung, die sich vor allem um die Kleiderwahl der modebewussten Kate dreht. Mehr gibt es in der Regel auch nicht zu sagen, solche perfekt inszenierten Reisen taugen nicht für Tiefsinn, geschweige denn Problemlösungen. Sie dienen schlichtweg der Werbung für das Königreich.
Doch nun brachte das Paar auch noch seine Kinder mit auf die Reise. Der süße, drei Jahre alte Prinz George, die süße, ein Jahr alte Prinzessin Charlotte – den Bürgern Kanadas, das zum Commonwealth gehört, sollte das Herz aufgehen. Dass die gesamte PR-Maschinerie in Gang gesetzt wurde, überrascht kaum: Die Kanadier scheinen zunehmend ein Problem damit zu haben, dass ihr Souverän weit weg in Großbritannien auf dem Thron sitzt. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos Mori ergab vor einigen Tagen, dass fast die Hälfte der Bevölkerung eine Loslösung von Königin Elizabeth II. wünscht. Da kam der Besuch der Familie zur rechten Zeit. Prinz George, die Geheimwaffe, erschien wie immer mit Seitenscheitel und in Kniestrümpfen und kurzen Hosen.
Viele Briten orientieren sich modemäßig an der Oberschicht
Ingrid Seward, royale Biografin und Kommentatorin sowie Chefredakteurin des Magazins Majesty, hat eine Erklärung für diese Garderobe. Schon vor einigen Monaten, als die Königin mit all ihren Enkeln abgelichtet wurde, sagte sie: „Der klassische englische Oberschichten-Look für Kinder wird niemals aus der Mode kommen.“ Tatsächlich haben viele Briten die Oberschicht als Vorbild auserkoren. Die Kleider der royalen Sprösslinge sind zumeist innerhalb von Minuten ausverkauft.
Warum aber wählen Kate und William bei offiziellen Anlässen stets eine Garderobe für ihre Kinder, die an Fernsehserien wie „Downton Abbey“ erinnert? Prinz George trage Kleider, „die ihn aussehen lassen, als komme er aus dem Jahr 1910“, lästert ein Brite auf Facebook. Ob Winter, Herbst oder englischer Sommer – der Dreijährige steckt stets in Shorts, dazu Kniestrümpfe. Und erinnert dabei an seinen Vater und Großvater, die in Georges Alter dasselbe Outfit verpasst bekamen.
Lange Hosen würden als „nicht standesgemäß“ wahrgenommen werden, erklärte Expertin Seward in einem Interview und verwies auf die Uniformen an Privatschulen. „Jungen aus der Oberschicht tragen kurze Hosen, bis sie acht Jahre sind.“ Das sei eben „very English“.
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