"Er wird töten": Dieser Tatort ist nichts für die Kuschelfraktion
Kommissar Leo Uljanoff ist tot, erstochen im Bremer Polizeipräsidium. Den Fall ermittelt ausgerechnet seine Freundin Inga Lürsen: Ein Tatort, der an die Schmerzgrenze geht.
Im Bremen-Tatort heute Abend überschlagen sich zu Beginn die Ereignisse: Kommissar Leo Uljanoff (Antoine Monot jr.) wird auf der Toilette des Bremer Polizeipräsidiums erstochen. Dort wollte er sich eigentlich nur kurz frisch machen, draußen wartet seine neue Liebe, Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel). Die wird in der Zwischenzeit von ihrem aus Afghanistan zurückgekehrten Kollegen Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) überrascht. Nur um gleich darauf zu einer verwirrten, panischen Frau gerufen zu werden. Die sitzt im Präsidium und sagt immer wieder: "Er wird töten."
Inga Lürsen und Nils Stedefreund ermitteln im Tatort "Er wird töten"
Hauptkommissarin Inga Lürsen ermittelt im Tatort "Er wird töten" (Sonntag, 20.15 Uhr) selbst. Unterstützung bekommt sie von Afghanistan-Heimkehrer Nils Stedefreund. Erstmals ausgestrahlt wurde der Film im Juni 2013.
Die Handlung: Lürsen und Stedefreund finden heraus, dass die verwirrte Frau die Ärztin Dr. Marie Schemer (Annika Kuhl) ist. Schemer beschuldigt ihren Ex-Mann Joseph Vegener (Peter Schneider), sie zu verfolgen und zu bedrohen. Er habe vor acht Jahren die gemeinsame kleine Tochter Christina getötet und nun auch Leo Uljanoff. Tatsächlich gibt es Parallelen: Uljanoff leitete damals den Fall, Joseph Vegener musste für den Tod des kleinen Mädchens ins Gefängnis. Nun ist er vor wenigen Tagen vorzeitig entlassen worden.
Die Ärztin Schemer ist unterdessen wieder schwanger - von ihrem neuen Freund, dem Rechtsmediziner Theo Kiempholz (Michael Abendroth). Bei den Ermittlungen stoßen die Kommissare auf Joseph Vegeners Zwillingsbruder Robert Vegener (ebenfalls Peter Schneider). Der ist von der Unschuld seines Bruders überzeugt. Außerdem ist Kommissar Stedefreund von seinem Einsatz psychische schwer angeschlagen.
Der Tatort heute Abend ist ein "Tatort an der Schmerzgrenze"
Die Frankfurter Rundschau bringt es in ihrer Kritik auf den Punkt: "Nein, dieser Tatort ist weder harmlos - noch dezent". Spiegel.de nannte "Er wird töten" nach der Erstausstrahlung gar einen "Tatort an der Schmerzgrenze". Der Film sei sehr blutig, "man glaubt ständig das Messer im Nacken zu spüren. Der junge Lebensgefährte wird auf der Toilette abgeschlachtet wie in einem US-Slasher-Thriller. Nichts für die Kuschelfraktion." Die Süddeutsche Zeitung urteilte: "Ein aufs Wesentliche reduziertes Kammerspiel". Man sehe "Gesichter in Großaufnahme, Augenkämpfe, Personen im Clinch". eh
Die Diskussion ist geschlossen.