Eriwan: Regierungsgegner erschießen erneut Polizisten
Die Lage in Armeniens Hauptstadt ist angespannt. Schusswechsel, Demonstrationen, ein Toter. Die EU schaut mit Sorge nach Eriwan.
Bewaffnete Regierungsgegner haben in der armenischen Hauptstadt Eriwan erneut einen Polizisten erschossen. Der Beamte sei aus der Polizeistation heraus, in der sich die Oppositionellen seit fast zwei Wochen verschanzt halten, mit einem Scharfschützengewehr getötet worden, sagte der Sprecher der Polizei in dem Südkaukasusstaat, Aschot Agaronjan, am Samstag russischen Agenturen zufolge.
Zuvor hatten die Sicherheitsbehörden die Bewaffneten ultimativ aufgefordert, die Waffen niederzulegen. Das Gebäude werde aber noch nicht gestürmt, hieß es. Abends waren in der Nähe der Polizeikaserne Schüsse und Explosionen zu hören, während sich im Stadtzentrum erneut Anhänger der Opposition versammelten und eine friedliche Lösung des Konflikts forderten.
Bereits vor zwei Wochen starb Polizist im Schusswechsel
Die Europäische Union äußerte sich besorgt über die angespannte Lage in der Ex-Sowjetrepublik. Die Besatzer sollten mehrere als Geiseln gehaltene Notärzte freilassen, forderte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini. Zugleich mahnte sie die Sicherheitskräfte zu einem maßvollen Vorgehen.
Schon bei der Besetzung der Station am 17. Juli waren ein Polizist erschossen und mehrere verletzt worden. Politisch fordern die Männer die Freilassung eines inhaftierten Gesinnungsgenossen und den Rücktritt des Präsidenten der Ex-Sowjetrepublik, Sersch Sargsjan.
Ihre Unterstützer haben mehrfach in Eriwan demonstriert. Am Freitagabend löste die Polizei gewaltsam eine solche Kundgebung auf und nahm mehr als 160 Menschen vorläufig fest. Gegen 26 von ihnen wurde Haftbefehl erlassen. dpa/AZ
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