Ermittlungen gegen US-Zahnarzt wegen Tötung von Löwe Cecil
Der US-Zahnarzt, der den beliebten Löwen Cecil aus dem Hwange-Nationalpark in Simbabwe erschossen hat, muss sich möglicherweise in seiner Heimat für die Großwildjagd verantworten.
Die für Artenschutz zuständige Behörde des US-Innenministeriums leitete am Donnerstag nach eigenen Angaben Ermittlungen gegen Walter Palmer ein. Der US Fish and Wildlife Service rief Palmer auf, sich umgehend mit der Behörde in Verbindung zu setzen.
Nach der weltweiten Empörung über den Tod von Cecil ist der Zahnarzt aus dem Bundesstaat Minnesota untergetaucht. Vor seiner geschlossenen Praxis wurden Plüschtiere abgelegt, an der Tür prangte ein Schild mit der Aufschrift "Verrotte in der Hölle". Palmer hatte in einer Erklärung am Dienstag die Tötung von Cecil bedauert. Er habe nicht gewusst, dass der Löwe der Liebling der Parkbesucher und Teil eines Forschungsprojekts der Universität Oxford gewesen sei.
Der Kopf von Löwe Cecil fehlte
Cecils Kadaver war Anfang des Monats außerhalb des Hwange-Nationalparks entdeckt worden. Der Kopf des Löwen fehlte, sein Fell war abgezogen. Nach Angaben der Natur- und Tierschutzorganisation Zimbabwe Conservation Task Force (ZCTF) hatte Palmer den Jagd-Organisator Theo Bronkhorst für die Suche nach einer Trophäe angeheuert. Gemeinsam sollen sie Cecil in einer nächtlichen Aktion mit Hilfe eines an ihrem Wagen befestigten toten Tiers aus dem Nationalpark gelockt haben.
Zunächst versuchte Palmer demnach vergeblich, das Tier mit Pfeil und Bogen zu erlegen. Cecil konnte fliehen, doch seine Verfolger spürten ihn wieder auf und erschossen ihn. Bronkhorst wurde in Simbabwe angeklagt, weil er eine "illegale Jagd nicht verhindert" habe.
Palmer ist in Jägerkreisen als Experte für die Armbrust-Jagd auf Großwild bekannt. Auf der Suche nach seiner Beute bereiste er bereits die ganze Welt. Nach der Jagd auf einen Schwarzbären in den USA war der wohlhabende Zahnarzt 2008 wegen Wilderei verurteilt worden. afp
Die Diskussion ist geschlossen.