Europol sprengt Tauschnetzwerk für Kinderpornografie: 75 Festnahmen
Europol ist ein Schlag gegen ein internationales Tauschnetzwerk für Kinderpornografie gelungen: 75 Menschen wurden festgenommen.
Bei Polizeieinsätzen in 28 europäischen Ländern sind 75 Verdächtige festgenommen worden, die über das Internet kinderpornografische Bilder geteilt haben sollen. Die Operation "Daylight" (Tageslicht) sei durch Informationen der Schweizer Polizei über ein riesiges Netzwerk zur Verbreitung von Kinderpornografie ins Rollen gekommen, sagte die Sprecherin der europäischen Polizeibehörde Europol, Claire Georges, am Dienstag in Den Haag der Nachrichtenagentur AFP. Es werde in insgesamt 207 Fällen ermittelt.
Lange Ermittlungen gegen Tauschnetzwerk für Kinderpornografie
Die Ermittlungen hätten über ein Jahr gedauert, führte die Sprecherin aus. Als Ergebnis seien Angaben zu Verdächtigen oder ihre IP-Adressen an die Behörden in 26 EU-Ländern sowie in Norwegen und in der Schweiz weitergegeben. Die Verdächtigen nutzten den Angaben zufolge oftmals das sogenannte Darknet und Verschlüsselungstechniken. Die Ermittlungen sollen weiter fortgesetzt werden, es wurde mit weiteren Festnahmen gerechnet.
Die italienische Polizei teilte in einer eigenen Erklärung mit, die festgenommenen Verdächtigen seien der Polizei bisher unbekannt und "über jeden Verdacht" erhaben gewesen. Die meisten Verdächtigen seien älter als 50 Jahre alt. Sie hätten "insgeheim zwischen den vier Wänden ihres Hauses dazu beigetragen, das abstoßende Tauschnetzwerk zu versorgen, mit einem maximalen Augenmerk darauf, immer das neueste Material zu haben".
Europol erklärte, das Internet sei weiterhin "eine wesentliche Quelle für diejenigen, die ein sexuelles Interesse an Kindern haben". Nach Angaben der Sprecherin waren Kinder unterschiedlicher Altersgruppen von dem massiven Missbrauch betroffen. Es gebe allerdings einen besorgniserregenden Trend, verstärkt Kleinkinder, die jünger als 18 Monate sind, zu missbrauchen.
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