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Interview
10.08.2018

Ex-"Bunte"-Chefin Riekel würde gern Homestory mit Seehofer machen

Vor zwei Jahren hat Patricia Riekel – hier bei einem Termin in München – die Chefredaktion der „Bunten“ abgegeben. Ganz nah dran an den Stars ist sie immer noch.
Foto: Hannes Magerstaedt, Getty Images

Exklusiv Patricia Riekel war 20 Jahre lang Chefredakteurin der Boulevard-Zeitschrift „Bunte“. Sie weiß, dass vieles in der Welt der Stars nur schöner Schein ist.

Frau Riekel, Sie beraten eine Produktionsfirma für eine neue TV-Serie, die im Münchner Herzogpark spielen soll. Gibt es schon Näheres zu vermelden?

Patricia Riekel: Es geht um mehrere starke, interessante Frauen, die ganz unterschiedliche Biografien haben.

Sie leben selbst im Herzogpark, nah an der Isar und dem Englischen Garten. Was ist das Besondere an der Gegend?

Riekel: Das ist so ein spezieller Mikrokosmos, glamouröse Fassaden, doch dahinter sieht es oft ganz anders aus.

Jetzt wird es spannend. Erzählen Sie.

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Riekel: Das ist ein Ort, wo Sein auf Schein trifft – echtes Geld auf falsches Geld, echte Gefühle auf falsche Gefühle. Und davon wird diese Serie leben. Der Herzogpark ist wahrscheinlich das teuerste Viertel Münchens. Thomas Mann lebte hier, auch Herr Porsche hat eine Villa gehabt. Aber solider Reichtum oder alter Adel ziehen auch Menschen an, die das nicht haben, aber es haben wollen. Manche täuschen nur vor, sie könnten mithalten. In diesem Viertel werden die größten Feste Münchens gefeiert, aber der Caterer wartet manchmal jahrelang darauf, dass die Rechnung bezahlt wird.

Sie müssen den Stoff fürs Fernsehen nicht erfinden, sagten Sie in einem Interview. Die Wirklichkeit übertreffe jede Fantasie. Ist das wirklich wahr?

Riekel: Das ist wirklich etwas, was ich in meinen 20 Jahren als Chefredakteurin der „Bunten“ erlebt habe und ich erlebe es heute noch. Ich bekomme immer noch viele solcher Geschichten von Leuten zugetragen, die nach Ruhm, Öffentlichkeit und Prominenz gieren. Wie Macht und Prominenz Menschen verändern, übersteigt die Fantasie.

Patricia Riekel erklärt unser Interesse an Stars

Warum besteht bei den Leuten so ein starkes Interesse am Privatleben von Stars oder Politikern?

Riekel: Sie haben zwar die gleichen Gefühle wie alle anderen auch. Es geht immer um Liebe, Hass, Eifersucht, Trauer, Verlust. Aber es ist ein Unterschied, ob ich in einer Ein-Zimmer-Wohnung über den Verlust eines geliebten Menschen trauere oder in einer Villa. Da reicht dann der Butler das Taschentuch. Prominente werden beneidet, weil das Publikum glaubt, sie hätten ein leichteres Leben. Was natürlich nicht stimmt. Tränen bleiben Tränen, ob ich sie nun in ein Baumwoll- oder Seidenkissen weine. Trotzdem beneiden wir Menschen, die es geschafft haben, die zu Geld und Ruhm gekommen sind. Und so wird ein Fußballer zum Idol von Millionen junger Männer. Sie lassen sich tätowieren wie ihr Fußballgott oder wollen ein ähnliches Automodell. Man möchte halt ein bisschen so leben wie die, von denen man glaubt, dass sie glücklicher leben.

Was aber Unsinn ist, oder?

Riekel: Klar. Die Unzufriedenheit und das Unglück sind gerecht verteilt – egal, ob einer Millionär ist oder Hartz-IV-Empfänger. Trotzdem sind diese Menschen Vorbilder. So ist auch das Interesse an Politikern extrem gewachsen. Wenn ein Politiker Bescheidenheit, Anstand und Moral predigt, dann will man wissen, ob er das privat auch hinbekommt.

Da gäbe es sicher das ein oder andere…

Riekel: Ja, das ist ein wichtiger Punkt, vor allem in Bayern vor der Landtagswahl. Derzeit schauen alle Boulevard-, aber auch Politmagazine ganz genau auf die Politiker und die Großkopferten.

Riekel: Eine Zeitschrift braucht Persönlichkeit

Sie selbst haben in München die „Bunte“ groß gemacht. Nach welchen Regeln funktioniert so eine Zeitschrift?

Riekel: Ich bin der festen Überzeugung, dass eine Zeitschrift einen Charakter, eine Persönlichkeit besitzen sollte. Die Leser müssen sich in ihr wiederfinden, sich mit der Zeitschrift identifizieren können. Früher waren „Stern“, „Quick“ oder „Neue Revue“ Zeitschriften, in denen die ganze Welt abgebildet wurde. Aber durch den Medienwandel, das Privatfernsehen, das Internet hat sich die Berichterstattung verändert. Darum hat sich die „Bunte“ zu einem Fachblatt für die gesellschaftlichen Auf- und Abstiegsprozesse entwickelt. Ein People-Magazin, das über Menschen berichtet, die im Scheinwerferlicht stehen oder dorthin wollen.

„Bunte“-Käufer wollten zuverlässige Promis, die dürften auch nicht zu schlicht sein: Das sagten Sie mal in einem Interview.

Riekel: In meiner Zeit bei „Bunte“ ging es darum, dass wir uns auf die deutsche Gesellschaft fokussierten: Wer, was, mit wem, wie lange und warum nicht mehr? Nehmen wir Karl-Theodor zu Guttenberg. Seinen Aufstieg hat „Bunte“ atemlos mitverfolgt. Der war für unsere Leserinnen und Leser ein Star, eine Ausnahmeerscheinung. Dem hat man alles zugetraut. Der hatte zu allem Überfluss auch noch perfekte Familienverhältnisse und eine schöne Frau. Und dann der Absturz.

Sein Krisenmanagement war schlecht.

Riekel: Ja, der hätte das alles überstehen können. Aber er ist auch so immer noch eine Figur, die „Bunte“-Leser interessiert. Genauso wie Michael Schumacher.

Wie geht es ihm?

Riekel: Es gibt vieles, was wir wissen, aber die Familie wünscht, dass das nicht bekannt wird. Das verstehe ich in diesem speziellen Fall auch. Ich verstehe aber auch das Interesse der Leser, denn jahrelang haben sie mit ihm mitgefiebert. Das Publikum hat auch ein Anrecht zu wissen, wie es dem Held geht. Aber manchmal ist auch im Boulevardjournalismus mehr Zurückhaltung notwendig, als man glaubt.

Wer sind hierzulande die A-Promis?

Riekel: A-Promis? Weiß ich nicht. Aber ich kann Ihnen sagen, wer für die „Bunte“-Leser auf dem Titel spannend ist. Darunter sind erstaunlich viele Sportler – Boris Becker beispielsweise oder Bastian Schweinsteiger, Beckenbauer oder Löw. Bei den Schauspielern ist es schwieriger. Denn wir haben ein kompliziertes Verhältnis zu denen. Aber Veronica Ferres, Uschi Glas, Christine Neubauer würde ich dazu zählen. Und dann kommt da noch der komplette royale Bereich. Der ist ganz wichtig. Kronprinzessin Victoria von Schweden, Maxima der Niederlande, die komplette englische Royal-Family – das sind Superstars. Wenn sich da jemand verliebt, verlobt oder verheiratet, dann verspricht das eine gute Auflage. Der Rest der Gesellschaft ist eher was fürs Innere des Blattes.

Wenn Sie nun die Wahl hätten zwischen einer Homestory mit Til Schweiger oder Horst Seehofer – welche würden Sie wählen?

Riekel: Unbedingt die mit Horst Seehofer. Ich würde gerne tiefer in sein Herz hineinschauen, seine Motivation kennen, die Dinge so anzugehen, wie er es tut. Der Seehofer ist als Person, in seiner politischen Bedeutung, sehr viel interessanter als Til Schweiger, obwohl ich den gerne mag. Wie geht Seehofer mit Krisen um? Wie lebt er wirklich? Er ist schwer zu knacken, denn Seehofer ist ein gewiefter Politiker.

Der Horst Seehofer gilt ja auch als ein bisserl beratungsresistent.

Riekel: Ich glaube, der hat einen ganz eigenen inneren Kompass, dem er folgt. Natürlich sollte man auch Ratschläge anhören. Aber zu viele können einen auch verwirren.

Riekel unterstützt ihren Mann bei der Landtagswahl

Ihr Mann, Ex-„Focus“-Chef Helmut Markwort, tritt bei der Landtagswahl für die FDP an. Unterstützen Sie ihn?

Riekel: Natürlich! Größere eigene Projekte von mir werden verschoben bis nach der Landtagswahl. Ich fahre ihn zu seinen Terminen und freue mich, dass er auf so viel Zustimmung stößt.

Macht Ihnen der Wahlkampf Spaß?

Riekel: Das werde ich öfter gefragt und kann nur sagen: ja. Ich habe in den letzten Wochen sehr viele neue Menschen und auch Probleme kennengelernt. Das finde ich spannend. Ich bin Journalistin mit Leib und Seele. Da interessiere ich mich nicht nur für die, die auf dem roten Teppich stehen. Mich interessieren Menschen grundsätzlich.

Zur Person: Patricia Riekel, 1949 im niederländischen Haarlem geboren, führte lange Jahre die Zeitschriften „Amica“ (2009 eingestellt) sowie die „InStyle“, beides Blätter des Burda-Verlags. Bekannt wurde sie jedoch als Chefredakteurin des Boulevard-Magazins „Bunte“, wo sie erst 2016 nach 20 Jahren an der Spitze der Zeitschrift aufhörte.

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