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Kommando-Spezialkräfte
11.07.2017

Ex-Kommandeur der KSK: "Das Entscheidende ist der Muskel zwischen den Ohren"

Brigadegeneral Dag Baehr hat vier Jahre lang die Elitetruppe der Bundeswehr kommandiert.
Foto: Franziska Kraufmann

Soldaten der Bundeswehr-Elitetruppe KSK geben ihre Identität nicht preis. Für sie kann das lebenswichtig sein. Nur der Kommandeur zeigt Gesicht. Ein Interview mit dem Ex-Chef.

Dag Baehr zählte 1996 zu den ersten Soldaten, die das harte Auswahlverfahren für das Kommando Spezialkräfte - kurz KSK - bestanden. Später war der Brigadegeneral so lange Kommandeur der Elitetruppe wie niemand vor ihm. Ende Juni gab er das Kommando ab. Im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur spricht Baehr rückblickend über Militäreinsätze als Leistungssport, Willensstärke als entscheidende Eigenschaft und Einsatzmöglichkeiten des KSK im Inland.  

Warum wollten Sie zum KSK?

Dag Baehr: Ich war damals mit 30 bei der Gebirgsjägertruppe schon alles geworden. Nach dem Ende meiner Zeit als Kompaniechef drohte mir dort die Verwendung an einem Schreibtisch. Dem wollte ich natürlich entkommen. Meine Laufbahn bei dem Gebirgsjägern war von einem leistungssportlichen Anspruch geprägt. Wie bei den meisten anderen KSK-Soldaten auch: Sie wollen zu den Besten gehören. Ich habe mir dann überlegt, wo kann ich das so fortsetzen. Und dann hat mich der damalige Kommandeur auch noch persönlich angeworben.

Ursprüngliche Aufgabe: KSK befreit und rettet deutsche Staatsangehörige

Wie viele schaffen das harte Auswahlverfahren mit der sogenannten Höllenwoche?

Baehr: Zwischen 10 und 12 Prozent haben das während der vergangenen 20 Jahre geschafft. Bei dem hohen Bewerberaufkommen waren es am Anfang noch geringere Quoten von 8 bis 10 Prozent. Das hat sich inzwischen bei 15 bis 18 Prozent eingepegelt. Das entscheidende ist der Muskel zwischen den Ohren: die Willensstärke. Wenn Sie über die nicht verfügen, kommen Sie nicht durch. 

Was sind die wichtigsten Aufgaben des KSK

Baehr: Es ist ein sehr breites Spektrum. Das reicht vom Retten und Befreien deutscher Staatsangehöriger - die ursprüngliche Aufgabe - bis zum Kampf gegen den Terrorismus. Das Festsetzen von bestimmten Personen gehört ebenso dazu wie klassische militärische Einsätze, die man nur als Kampfeinsätze bezeichnen kann. Außerdem gehört Aufklärung zu unseren Aufgaben. Wir müssen unsere Aufgabe weltweit ausführen können, ob die Geisel in einer Hütte auf Grönland ist oder im Kongo oder am Hindukusch. 

Ist es denn denkbar, dass das KSK irgendwann auch mal im Inland eingesetzt wird - etwa zur Geiselbefreiung bei einem groß angelegten Terrorangriff?

Baehr: Ich kann das nicht ausschließen. Solange ich das nicht ausschließen kann, muss ich es auch üben. Die Entscheidung darüber treffen aber andere. Die Diskussion über die Einsätze im Inneren ist angesichts der aktuellen Sicherheitslage notwendig. Wenn Sie sich die potenziellen Gegner - die Terroristen - anschauen, dann sind das alles militärisch gut ausgebildete, auch militärisch ausgerüstete, rücksichtslose Gegner, die mit Verfahren der unkonventionellen Kriegsführung agieren. Solchen Gegnern mit der Polizei begegnen zu wollen, setzt eine Militarisierung der Polizei voraus. Ich weiß nicht, ob Sie damit nicht auch an dem Punkt ankommen, den Sie eigentlich vermeiden wollten. Deswegen kann man nur dankbar sein, dass die Diskussion angestoßen worden ist. 

KSK-Elitesoldaten schützen ihre Identität

Warum ist das KSK so geheim?

Baehr: Zum Schutz der Identität der Soldaten ist Geheimhaltung grundsätzlich erforderlich. In den ersten Jahren des Balkaneinsatzes gab es schon so etwas, was man als Vergeltungsrisiko bezeichnen konnte. Diese damals festgestellte Schutzbedürftigkeit der Soldaten war die Keimzelle für die Geheimhaltung. Es ist aber auch nicht so, dass wir gar nicht informieren. Wir machen noch nicht einmal einen kleinen Finger krumm, ohne dass das auf eine ministerielle Weisung zurückgeht und damit letztendlich auch auf einen mandatierten Einsatz. Und auch das Ministerium kann es sich nicht leisten, etwas zu verschweigen. Dazu hängen viel zu viele Leute nicht nur an ihren politischen, sondern auch an ihren militärischen Karrieren. 

Es werden nur einzelne Abgeordnete des Bundestags informiert, die zum Schweigen verpflichtet sind. Die breite Öffentlichkeit erfährt kaum etwas.

Baehr: Das halte ich für eine Stellvertreterdiskussion, weil wir ein Problem mit dem Geheimen an sich haben. Wenn man hört geheim, dann führt das zur reflexhaften Annahme, dass es verboten sein könnte oder nicht kontrolliert ist. Da gibt es aber nichts, was völlig willkürlich im Einsatzgebiet passiert. Sie können als KSK-Soldat nicht irgendetwas im Einsatz machen, ohne dass das Ministerium oder das Einsatzführungskommando davon erfährt. Problematisch ist aus meiner Sicht eher, dass Informationen über die Einsätze unkontrolliert an die Öffentlichkeit geraten und dann Mythen und Legenden entstehen. Es ist schon passiert, dass über Einsätze in Afghanistan berichtet wurde, über die ich meine Soldaten schriftlich zur Verschwiegenheit verpflichtet habe. 

KSK-Soldaten sind die Zehnkämpfer der Bundeswehr

Wie lange kann man eigentlich Kommandosoldat bleiben?

Baehr: Es gibt da kein Haltbarkeitsdatum für Kommandosoldaten. Anfangs wollten wir am grünen Tisch ein Grenzalter festlegen. Wir haben dann festgestellt, dass eine solche Festlegung überhaupt keinen Sinn macht. Sie finden hier Leute, die mit 40 fitter sind als mancher mit 30. Warum sollte ich so jemandem dann verbieten, weiter hier Dienst zu tun? Jeder muss in Abständen von 12 bis 18 Monaten seine Tauglichkeit nachweisen. Dazu müssen Sie zum Sportmedizinischen Dienst der Bundeswehr. Die betrachten uns dort als militärische Zehnkämpfer, und wir werden alle auf Herz und Nieren untersucht. Da können Sie nicht bescheißen. Da zählt Ihr biologisches Alter und nicht das, das in Ihrem Pass steht. Es gibt auch Leute die sagen: Ich bleibe so lange beim KSK, bis ich hier mit dem Rollator rausgehe. Die muss man vor sich selber beschützen. Das gelingt mit den regelmäßigen Tests.

Zur Person: Dag Baehr (51) trat 1985 bei den Gebirgsjägern in Bad Reichenhall in die Bundeswehr ein. 1996 bestand er den Aufnahmetest für die Elitetruppe KSK und wurde drei Jahre zum Kommandosoldaten ausgebildet. Nach einer Generalstabsausbildung und Führungsposten im Verteidigungsministerium, bei der Nato und beim Heer wurde er im März 2013 KSK-Kommandeur. Mit mehr als vier Jahren blieb er so lange an der Spitze der Elitetruppe wie niemand vor ihm. Ende Juni übergab er das Kommando an Brigadegeneral Alexander Sollfrank.

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