Explosion bei Chemiekonzern BASF: Was wir wissen und was nicht
Bei der Explosion auf dem Firmengelände des Chemie-Unternehmens BASF wurden zwei Menschen getötet und viele verletzt. Noch immer bleiben Ursache und Folgen ein Rätsel.
Bei der Explosion auf dem Firmengelände des Chemie-Unternehmens BASF in Ludwigshafen wurden am Montag zwei Menschen getötet. Viele Fragen sind nach der Explosion bei BASF noch ungeklärt. Einsatzkräfte kommen nicht zum eigentlichen Unglücksort, die Ursachenforschung dauert an. Noch immer gibt es einen Vermissten. Ein Überblick über das, was wir wissen und was nicht.
Explosion bei BASF in Ludwigshafen: Das ist über das Unglück bekannt
Ablauf: Am Montagvormittag wurde die Werksfeuerwehr der BASF zu einem Brand an Rohrleitungen im Nordhafen gerufen. Als die Männer zum Brandort vordrangen, kam es zu einer gewaltigen Explosion und in der Folge zu weiteren Bränden. Ein Übergreifen der Flammen auf ein Tankschiff konnte von einem Feuerwehrlöschboot verhindert werden.
Tote und Verletzte: Bei der ersten Explosion wurden zwei Mitarbeiter der Werksfeuerwehr getötet. Zehn Menschen werden derzeit im Krankenhaus behandelt, sechs davon liegen auf der Intensivstation. Zunächst war von sechs Vermissten die Rede, am Dienstagmittag war noch eine Person vermisst.
Ausgetretene Stoffe: Nach BASF-Angaben sind Propylen und Ethylen ausgetreten. Mit großer Sicherheit waren diese auch an dem Brand beteiligt. Ethylen werde unter anderem zur Herstellung von Dämmstoffen und Lösemitteln verwendet, Propylen werde unter anderem bei der Produktion von Autolacken und Klebstoffen benutzt.
Weiterer Ablauf: Der Rohrgraben ist derzeit mit einer etwa einen Meter breiten Schaumschicht abgedeckt. Das soll verhindern, dass weiter Flüssigkeiten austreten. Erst wenn sichergestellt ist, dass tatsächlich keine Flüssigkeiten mehr aus den Rohren laufen, können der Schaum entfernt und die Rohre begutachtet werden. Das könnte noch bis Mittwochabend dauern.
Nach der BASF-Explosion ist die Ursache noch unklar
Vermisste Person: Noch immer wird eine Person vermisst. Nach BASF-Angaben handelt es sich dabei nicht um einen Mitarbeiter des Unternehmens. Es könnte ein Matrose eines Tankschiffs sein. Da der Vermisste im Hafenbecken vermutet wird, sollen Taucher nach ihm suchen. Derzeit könne der Einsatz aber noch nicht beginnen, sagte Feuerwehrchef Peter Friedrich.
Ursache: Unklar ist vor allem, warum es zu dem ersten, relativ kleinen Brand kam, zu dem die Werksfeuerwehr ausrückte und in dessen Folge es zu der folgenschweren Explosion kam.
Umweltbelastung: Hier fehlen klare Angaben. Die BASF sagt, es seien keine kritischen Werte gemessen worden - weder in der Luft, im Boden oder im Wasser. Laut Feuerwehrchef Friedrich gab es am Montag während des Brandes erhöhte Werte chemischer Substanzen. Derzeit werde die Warnung an die Anwohner, Fenster und Türen geschlossen zu halten, als reine Vorsichtsmaßnahme aufrecht erhalten.
Wirtschaftliche Folgen: Dazu gibt es im Moment wenig Konkretes. BASF-Vorstandsmitglied Margret Suckale sagt, diese Fragen hätten derzeit keine Priorität. Sie räumte ein, dass die Unterbrechung der Rohstoffzufuhr eine große Herausforderung für Produktion und Logistik sei. Mit Kunden werde nach Lösungen gesucht. Zahlreiche Anlagen stehen still. Wann sie wieder in Betrieb gehen können, ist unklar. dpa
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