Fall Höxter: Paar soll zweiten Mord gestanden haben
Nach dem Tod der mutmaßlich gefangen gehaltenen Frau in Höxter liegt noch vieles im Dunkeln. Aber es gibt wohl einen zweiten Mord. Nun werden Spürhunde eingesetzt.
Im Fall Höxter kommen neue Details ans Tageslicht. Nach dem Tod einer mutmaßlich wochenlang gefangen gehaltenen Frau im ostwestfälischen Höxter soll das verdächtige Paar, 46 und 47 Jahre alt, ein weiteres Tötungsdelikt gestanden haben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Polizeikreisen. Noch unklar blieb demnach, ob es sich bei dem mutmaßlichen zweiten Fall um den Tod einer Schwesternschülerin 2006 handelt.
Die Staatsanwaltschaft Paderborn wollte dies zunächst weder bestätigen noch dementieren. Zuvor hatten auch die "Neue Westfälische" und die "Bild"-Zeitung über das Geständnis berichtet. Die Staatsanwaltschaft bestätigte der dpa lediglich, dass es Hinweise auf weitere Opfer gebe. "Wir haben konkrete Hinweise, denen wir nachgehen", sagte ein Sprecher.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte der dpa lediglich, dass es Hinweise auf weitere Opfer gebe. "Wir haben konkrete Hinweise, denen wir nachgehen", sagte ein Sprecher am Montag. Unter anderem hätten sich mehrere Frauen gemeldet, die früher einmal Kontakt zu dem 46-Jährigen hatten. Die Ermittler wollen im Rahmen der Spurensicherung auch Spürhunde auf dem Grundstück einsetzen.
Der Fall aus Höxter war in der vergangenen Woche bekanntgeworden (wir berichteten). Ein Mann und seine Ex-Frau sollen eine 41 Jahre alte Frau aus Niedersachsen per Kontaktanzeige in ihr Haus gelockt und dort so stark misshandelt haben, dass sie in der Folge starb. Die Ermittler prüfen nach dem gewaltsamen Tod der 41-Jährigen, ob es noch weitere Opfer gibt. Es hätten sich mehrere Frauen gemeldet, die früher einmal Kontakt zu dem verdächtigen 46 Jahre alten Mann gehabt haben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag. Außerdem hätten Nachbarn berichtet, dass in der Vergangenheit mehrere Frauen im Umfeld des Ex-Paares gesehen wurden. Medienberichten zufolge soll der Mann über Jahre hinweg versucht haben, Frauen per Partnerschaftsanzeige in Zeitungen und Dating-Portalen in sein Haus zu locken.
Fall Höxter: Warum floh das Opfer nicht?
Die Ermittler gehen im Fall Höxter davon aus, dass der 46-Jährige eine 41 Jahre alte Frau aus Bad Gandersheim in Niedersachsen über eine Kontaktanzeige angelockt und sie dann fast zwei Monate lang in einem abgelegenen Haus gefangen gehalten hat. Gemeinsam mit seiner 47 Jahre alten Ex-Frau soll er sie so schwer misshandelt haben, dass sie schließlich starb.
In dem Fall liegt noch vieles im Dunkeln - vor allem zum Motiv ist noch nichts bekannt. Zudem stellt sich die Frage, warum das Opfer nicht floh. Immer wieder sei die 41-Jährige mit ihren Peinigern auch draußen auf der Straße gesehen worden, erklärten die Ermittler. Das Haus in Höxter ist noch nicht wieder freigegeben, die Polizei wertet weiterhin Spuren aus. Es gebe bislang keine Hinweise auf ein Sexualdelikt, hatten die Ermittler in ihren ersten Stellungnahmen mitgeteilt. Laut Obduktion starb die Frau durch Schläge auf den Kopf.
Ans Licht gekommen war der Fall, weil das Ex-Ehepaar versucht haben soll, die lebensbedrohlich verletzte Frau zurück nach Bad Gandersheim zu bringen. Auf dem Weg streikte allerdings ihr Auto, erklärten die Ermittler. Weil es der Frau immer schlechter gegangen sei, hätten die Verdächtigen einen Rettungswagen gerufen. Da war es aber offenbar schon zu spät. dpa/AZ
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