Fall des getöteten Michael Brown beschäftigt US-Geschworenenjury
Der Fall des getöteten schwarzen Jugendlichen Michael Brown beschäftigt nun eine Geschworenenjury im US-Bundesstaat Missouri. Demonstranten fordern die Anklage eines Polizisten.
Seit Mittwoch berät das Gremium in Clayton bei St. Louis darüber, ob gegen Browns weißen Todesschützen Darren Wilson ein Verfahren eröffnet wird. Einen Zeitrahmen dafür gebe es nicht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Vor dem Gerichtsgebäude forderten Demonstranten, dass der 28 Jahre alte Polizist Wilson angeklagt wird. Dieser ist seit den tödlichen Schüssen am 9. August beurlaubt, die in dem Ort Ferguson tagelange Unruhen auslösten.
Der weiße Staatsanwalt McCulloch heizt die Diskussion an
Angeheizt wird die Diskussion um ein mögliches Verfahren durch den weißen Staatsanwalt Robert McCulloch, dem einige in der überwiegend schwarzen Bevölkerung misstrauen. Sein Vater war selbst Polizist und wurde von einem Schwarzen getötet, als McCulloch zwölf Jahre alt war. Manche bezweifeln deshalb, dass er den Fall Brown unvoreingenommen bearbeiten kann. Im Jahr 2000 entschied er sich etwa, keine Anklage gegen zwei Polizisten zu erheben, die zwei unbewaffnete schwarze Drogendealer mit 20 Schüssen auf deren Auto getötet hatten.
In einer Petition fordern Unterstützer von Gouverneur Jay Nixon, McCulloch von dem Fall abzuziehen und einen Sonderstaatsanwalt einzusetzen. Nixon bezeichnete ihn dagegen als "erfahrenen Staatsanwalt", der nun im Fall Brown die Chance habe, sich zu beweisen. dpa
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