Fastenzeit: Darum schwächeln vorallem Frauen
Nur noch 19 Tage bis Ostern. Die Hälfte der Fastenzeit ist damit geschafft. Doch eine Umfrage zeigt, wie viele Deutsche den Verzicht nicht durchhalten.
Nur noch 19 Tage bis Ostern. Die Hälfte der Fastenzeit ist damit geschafft – zumindest für diejenigen, die bislang noch nicht wieder in alte Gewohnheiten verfallen sind und an der Schokolade genascht haben. Bei einer Umfrage der GfK Marktforschung Nürnberg im Auftrag der Apothekenumschau gaben 14,8 Prozent der Teilnehmer an, beim Versuch des Verzichts in der Fastenzeit gescheitert zu sein.
Häufigster Verzicht: Gewisse Nahrungsmittel
„Es ist schwierig, starke Gewohnheiten zu unterbrechen“, sagt Diplom-Gesundheitspsychologe Lothar J. Hellfritsch. Manchmal würden beim Fasten regelrechte Entzugserscheinungen auftreten. Dadurch wird man sich der Bedeutung von Fleisch, Alkohol oder Süßem für sich selbst bewusst, betont der Diplom-Psychologe. Am häufigsten verzichten die Menschen auf gewisse Nahrungsmittel.
„Wir entsagen für eine bestimmte Dauer dem Opulenten, und das stellt in unserer Zeit des Überflusses meist Essen und Trinken dar.“ Die Motive fürs Fasten entspringen oft nicht der Religiosität, wie Hellfritsch bestätigt. Es sei mehr eine Rückbesinnung zu sich selbst. Der biblische Hintergrund sei für viele nur der Auslöser, zu einem bestimmten Zeitpunkt zu starten. Das heutige Fasten sei psychologisch sehr wertvoll. „Es ist für jeden gut, einmal innezuhalten und über sich nachzudenken“, sagt Hellfritsch.
Unterschiede zwischen Männern und Frauen würde der Diplom-Psychologe nicht bescheinigen, auch wenn die Umfrage besagt, dass Frauen häufiger rückfällig werden als Männer: „Frauen haben oft eine Doppelbelastung zu stemmen, den Job und die Familie. Unter diesem Druck ist es schwer, durchzuhalten. Als das ,schwache Geschlecht‘ kann man die Frauen deshalb beim Fasten nicht bezeichnen.“ (mit kna)
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