Ferienlager: Betreuer spielen mit Kindern Hinrichtung
Lasst uns IS spielen: Vier Kinder- und Jugendbetreuer sollen in einem Ferienlager in Frankreich die Hinrichtung von Geiseln nachgespielt und sich dabei fotografiert haben.
Kaum zu glauben, aber in einem ferienlager in Frankreich sollen Betreuer mit Kindern Hinrichtungsszenen "gespielt" und diese fotografiert haben. Die Bürgermeisterin der Pariser Vorstadt Colombes, Nicole Goueta, erstattete Anzeige wegen Verherrlichung von Terrortaten. Die vier Betreuer, die bei der Stadt angestellt sind, suspendiert. Gegen sie wurde zudem ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
Betreuer stellten mit Kindern Hinrichtungsszenen nach
Der Vorfall soll sich bei einer Ferienfreizeit im August auf der Insel Groix vor der bretonischen Atlantikküste abgespielt haben. Die Betreuer sollen Hinrichtungsszenen nachgestellt haben, die den Verbrechen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) nachempfunden sind. Auf Fotos ist etwa eine kniende "Geisel" mit einem Messer an der Kehle zu sehen, außerdem maskierte und bewaffnete Männer. Unklar ist, ob von den 45 Kindern zwischen acht und zwölf Jahren, die an dem Ferienlager teilnahmen, einige Zeugen der Szenen wurden.
Auf einem Foto ist ein verängstigt wirkendes Kind zu sehen, das in der Ecke eines Raumes sitzt. "Derzeit kann man aber noch nicht sagen, ob es Angst hatte, weil es eine Horrorszene sah, oder weil es bestraft worden war", sagte Bürgermeisterin Goueta.
Hinrichtungsspiele flogen wegen USB-Stick auf
Die Vorgänge flogen auf, als das Rathaus von Colombes eine Ausstellung mit Fotos der von der Stadt organisierten Ferienlager machen wollte. Die Betreuer übergaben dem Rathaus einen USB-Stick mit Fotos - auf 20 von ihnen werden Folterakte und andere barbarische Taten nachgestellt. "Es ist jetzt Aufgabe der Justiz herauszufinden, ob die Betreuer für die Ideen des radikalen Islamismus empfänglich sind", sagte Goueta. afp/AZ
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