Fukushima: Tepco will alle Reaktoren stilllegen
Im Atomkraftwerk Fukushima werden weitere Reaktoren stillgelegt. Die Betreiberfirma Tepco hat mit vier Reaktoren nun andere Pläne.
Tepco, Betreiberfirma des havarierten Atomkraftwerks Fukushima, hat dem öffentlichen Druck nachgegeben. Tepco will nun auch zwei weitgehend unbeschädigte Reaktoren von Fukushima stilllegen - und zwar dauerhaft.
Fukushima: Meiler 5 und 6 stillgelegt
Die Meiler 5 und 6 waren bei der Atomkatastrophe in Japan 2011 relativ unbeschädigt geblieben, da sie zu dem Zeitpunkt des Unglücks zu Routineinspektionen abgeschaltet waren. Nun werden sie ebenfalls dauerhaft abgeschaltet, wie das Unternehmen Tepco am Mittwoch mitteilte. Diesen Beschluss habe der Vorstand der Betreiberfirma gefällt.
Atomkatastrophe nach Tsunami in Japan 2011
Das Atomkraftwerk Fukushima verfügte über sechs Reaktoren, als es im März 2011 von einer Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe zerstört wurde. Die Reaktoren 1 bis 4 wurden schwer beschädigt, in dreien von ihnen kam es zu einer Kernschmelze und dem Austritt radioaktiver Substanzen, die weite Teile der umliegenden Region verstrahlten. Tausende Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser, das zu Kühlzwecken an den beschädigten Reaktoren eingesetzt und in Wassertanks gelagert worden war, gelangte in den Pazifischen Ozean.
Tepco unter Druck
Japans Regierung und Öffentlichkeit hatten Tepco unter Druck gesetzt, die Reaktoren nicht wieder in Betrieb zu nehmen. Der Beschluss zur vollständigen Stilllegung fiel jedoch erst, nachdem die Buchführungsregeln dahingehend geändert worden waren, dass keine massiven Abschreibungsverluste entstehen.
Tepco erwägt nun nach eigenen Angaben, die Reaktoren 1 bis 4 für Forschungszwecke nutzbar zu machen. Die Betreiberfirma und die japanische Regierung gehen davon aus, dass es ungefähr vier Jahrzehnte dauern dürfte, die havarierten Meiler komplett unschädlich zu machen und abzubauen. afp/AZ
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