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Nach Erdogan-Gedicht
11.04.2016

Gehört Jan Böhmermann vor Gericht?

Jan Böhmermann gelang es mit seinem Satire-Gedicht, den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und seinen Staatsapparat aus der Reserve zu locken.
Foto: Ben Knabe, dpa

Jan Böhmermann hat mit seinem Erdogan-Gedicht diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und der Türkei ausgelöst. Muss er dafür auch juristisch büßen?

Es genügt dieser Tage, den Namen Böhmermann kommentarlos in die Runde zu schleudern, um eine aufgeregte Debatte in Gang zu setzen. Eitler Krawallmacher, berechnender Provokateur oder genialer Satiriker, der uns den Spiegel vorhält? Feststeht: Jan Böhmermann, Moderator der ZDF-Sendung „Neo Magazin Royale“, hat es mit relativ geringem Aufwand vermocht, schlagartig weit über Deutschland hinaus bekannt zu werden. Ein in Form und Inhalt überschaubares Schmähgedicht über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan genügte. Zumal Böhmermann sein selbst gesetztes Ziel, den autoritären türkischen Staatschef zu provozieren, zweifellos erreicht hat.

Erdogan-Gedicht: Droht Jan Böhmermann ein Prozess?

Droht ihm nun tatsächlich ein Prozess? Fakt ist: Die Bundesregierung prüft eine Note der Türkei, in der eine Strafverfolgung des Satirikers in Deutschland gefordert wird. Gleichzeitig haben mehrere Privatpersonen Anzeige gegen den 35-Jährigen erstattet. Schon stellen deutsche Zeitungen die Frage, ob Böhmermann jetzt in den „Knast“ müsse. Doch wahrscheinlich ist das nicht. Schließlich hat er sein „nicht erlaubtes Schmähgedicht“ unübersehbar in einem satirischen Umfeld – sprich in seiner Show – präsentiert.

Falls es tatsächlich zu einem Prozess kommt, dürfte es vor Gericht einen Unterschied machen, ob da jemand eine Person des öffentlichen Lebens ansatzlos beleidigt oder ob dies in einem satirischen Kontext geschieht. Schließlich hatte Böhmermann lange und ein wenig umständlich erläutert, was ein Schmähgedicht ist und warum es verboten ist, bevor er schließlich zum Vortrag desselben schritt.

Mit professionellem Instinkt für Themen hatte am Sonntagabend auch ARD-Moderatorin Anne Will den Namen Böhmermann in ihre Runde geworfen. Dort geriet der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen ins Schwärmen: Böhmermann sei ein „Stück satirischer Genialität“ gelungen. Zwar sei das Gedicht geschmacklos, aber es habe eine Botschaft gehabt, weil es dazu gezwungen habe, „jetzt über Grenzen der Satire“ zu reden.

Nach Erdogan-Gedicht: ZDF stellt sich hinter Böhmermann

Noch besser lief es gestern für Böhmermann. Zunächst garantierte ihm das ZDF, dass er sein Magazin wie bisher weiterführen dürfe. Jener Sender also, der das böse Gedicht recht schnell aus der Mediathek im Internet gelöscht hatte. Im Laufe des Tages kam auch von unerwarteter Seite aufmunternde Unterstützung: Ausgerechnet der griechische Ex-Finanzminister Gianis Varoufakis twitterte die Zeilen „Hände weg von Böhmermann“. Die beiden Herren haben nicht zum ersten Mal miteinander zu tun.

Der Satiriker hatte im März 2015 behauptet, er persönlich habe ein Video gefälscht, in dem der Grieche Deutschland symbolisch den Mittelfinger zeigt. Zuvor hatte Günther Jauch Varoufakis mit dieser Sequenz in seiner Talkshow konfrontiert. Für diese Aktion erhielt Böhmermann sogar den Grimme-Preis. Bei der Preisübergabe in der vergangenen Woche fehlte er. Auf Facebook ließ er anklingen, dass ihn die Wucht der Reaktion auf sein Schmähgedicht doch etwas geschockt hat: „Ich fühle mich erschüttert in allem, an das ich je geglaubt habe.“ Wer vermag schon zu beurteilen, ob das nun wiederum ernst gemeint war oder nicht?

Verbürgt ist, dass sich der Kabarettist Dieter Hallervorden von Böhmermann inspirieren ließ. Der 80-Jährige dichtete nicht, aber er sang für die Freiheit von Satire – und gegen Erdogan. Doch er hatte auch einen Wunsch an den Präsidenten: „Erdogan, zeig’ mich an“, flehte er und „Erdogan, Erdogan, mach’ meinen Song bekannt.“

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