Gewalt bei Protesten gegen Neonazis: Pfarrer vor Gericht
Weil er auf einer Demo gegen Neonazis zu Gewalt gegen Polizisten aufgerufen haben soll, steht der Jenaer Jugendpfarrer Lothar König in Dresden nun vor Gericht.
Schweren Landfriedensbruch bei einer Demonstration gegen Neonazis: So lautet der Vorwurf gegen Jenaer Jugendpfarrer Lothar König. Konkret wirft die Dresdner Staatsanwaltschaft dem 59-Jährigen vor, bei einer Demonstration anlässlich des Jahrestags des Bombardements Dresdens im Zweiten Weltkrieg im Februar 2011 zu Gewalt gegen Polizisten aufgerufen zu haben.
Pfarrer König bestreitet den Vorwurf, zu Gewalt aufgerufen zu haben
Der Pfarrer weist das von sich. Vor dem Amtsgericht der sächsischen Hauptstadt hatten sich zahlreiche Unterstützer Königs versammelt. Sie halten den Prozess für politisch motiviert. Damit würden engagierte Gegner von Neonazi-Aufmärschen kriminalisiert, hieß es.
Diese Gegendemonstrationen sind umstritten, weil Nazigegner immer wieder zu Blockaden aufrufen - was in Sachsen als Verstoß gegen das Versammlungsgesetz gewertet wird. Am 19. Februar 2011 war es am Rande solcher Proteste, an denen sich König beteiligt hatte, zu schweren Auseinandersetzungen zwischen gewaltbereiten Anhängern der linken und rechten Szene gekommen. Mehr als 100 Polizisten wurden verletzt. dpa
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