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Porträt
11.02.2018

Gotthilf Fischer wird 90: Der Herr der singenden Heerscharen

Gotthilf Fischer, Komponist und Chorleiter, feiert 90. Geburtstag. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann er mit zehn Sängern.
Foto: Marijan Murat, dpa

Ob ein Konzert bei Jimmy Carter oder Fußball-WM – Gotthilf Fischer belebte mit seinen Chören und eigenem Sendungsbewusstsein das deutsche Volkslied.

Seine Verfischerung hat dieses Land schon lange vor Helene erlebt. Schuld daran ist ein musikalischer Autodidakt – Gotthilf Fischer, der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zehn Sänger zusammentrommelte. Bald waren es 80, im Jahr 1963 dann 200 Sänger, mit denen der emsige Württemberger erstmals im Fernsehen auftrat. Am Sonntag wird er 90. Und weiß, dass er die Woche darauf atemlos von einer Chor-Untergruppe zur nächsten zwecks Nachfeierns hetzen muss.

Das von Fischer initiierte Gemeinschaftserlebnis, mit deutschen Volksliedern die Garstigkeit der Gegenwart zu verdrängen, muss mittels einer Art Zellteilung zu gigantischen Aufmärschen von sangesfreudigen Menschen geführt haben. Man denke nur an die Schlussveranstaltung der Fußball-WM 1974 in München, mit 1500 Sängerinnen und Sängern im Stadion. Zu einem ersten Deutschlandtreffen kamen im Jahr 1979 3200 aktive Mitglieder aus 46 Partnerchören auf den Stuttgarter Killesberg.

Fischer erkannte die Möglichkeiten des Fernsehens und das große Potenzial, das in der oft verächtlich „schweigende Mehrheit“ genannten Klientel steckte. Das Land war gespalten: Die langhaarige Jugend fuhr auf Rockmusik ab, die Älteren trösteten sich mit Heino und freuten sich, dass es „kein schöner Land“ gab. Seinen Ritterschlag bekam das wiederentdeckte Volkslied bei Wim Thoelke, als 1973 der Noch-Außenminister Walter Scheel „Hoch auf dem gelben Wagen“ sang.

Mit der "Friedensmesse"  trat er vor US-Präsident Jimmy Carter auf

Für den umtriebigen Gotthilf aus dem Remstal war es ideal, dass schwäbische Sangesfreude und das musikalische Erbe des Landsmanns Friedrich Silcher ein prächtiges Fundament bildeten. Doch den Chorleiter drängte es stets aus dem Städtele hinaus. 1977 beispielsweise dirigierte der „Herr der singenden Heerscharen“, wie er genannt wird, in den USA vor Präsident Jimmy Carter eine eigens von ihm komponierte „Friedensmesse“. Vorwürfe seiner Kritiker, er würde nur die heile Welt suchen, haben seiner Popularität nicht geschadet. Über 16 Millionen verkaufte Schallplatten können nicht irren. Während ihm in Medien „schwäbischer Biedersinn“ und „religiöses Sendungsbewusstsein“ vorgehalten wurden, sprach Fischer von seiner Arbeit als „Geschenk“ und der heilenden Wirkung des Gesangs. Dass Chorsingen, wenn auch mit gewandeltem Repertoire, wieder in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, hat mit dem Dirigenten der Massen zu tun, meint der Geschäftsführer des Deutschen Chorverbands, Moritz Puschke. „Fischers zentrale Botschaft bleibt: Singen steckt an. Singen verbindet.“

Zwischendurch sorgten sich seine Fans um ihren Chef. Bei der Love-Parade 2000 machte er (unfreiwillig) Bekanntschaft mit Ecstasy. Auch bei „Big Brother“ wurde er gesichtet. Seit dem Tod seiner Frau Hilde im Jahr 2008 ist Fischer nachdenklicher geworden. Sein eigenes Grabkreuz hat er schon. Es steht neben dem Klavier.

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