Grab geöffnet: Aus Salvador Dalís' Gebeinen wird DNA entnommen
Für Fans der surrealistischen Kunst war er ein Held. Aber wie war Salvador Dalí, der 1989 starb, privat? Eine Wahrsagerin hat eine ziemlich surreale Geschichte angezettelt.
Sie sagt, es gehe ihr um die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Und wer kann ihr näher sein als sie, eine Wahrsagerin? Vielleicht konnte Pilar Abel also gar nicht anders, als diese, sagen wir: surreale Geschichte anzuzetteln.
Die Frau aus dem nordspanischen Girona, 61 Jahre alt, ist unter dem Künstlernamen Jasmine in der lokalen Zukunftsbranche tätig. Irgendwann erweitert sie ihr Portfolio. Ein sehr persönlicher Blick in die Vergangenheit führt zu der überraschenden Aussage: Ich bin die uneheliche Tochter von Salvador Dalí.
Nun muss man wissen, dass der exzentrische Meister surrealistischer Kunst – offiziell kinderlos – schon seit 28 Jahren tot ist. Der Mann mit dem verrückten Schnurrbart und dem Abermillionen Euro schweren Erbe fällt also als Zeuge aus. Ihre eigene Mutter, demzufolge die angebliche Dalí-Geliebte, sei an Demenz erkrankt, berichtet Jasmine, und könne sich kaum noch erinnern. Was tun, um der Wahrheit auch objektiv näher zu kommen?
Grab von Salvador Dalí wird geöffnet
Jasmine alias Pilar Abel meint es ernst. Sie tingelt durch Fernsehshows, lässt sich das gut bezahlen und fordert ihren gesetzlichen Erbteil, indem sie den spanischen Staat sowie eine Stiftung verklagt. Denen hat Dalí nämlich sein komplettes Vermögen vermacht. Nach langem Hin und Her hat ein Richter ein Einsehen. Er ordnet einen genetischen Vaterschaftstest an.
So kommt es, dass Gerichtsmediziner am Donnerstagabend damit beginnen, das Grab zu öffnen, das sich in einem Museum in Dalís Geburtsstadt Figueres befindet. Die den sterblichen Überresten entnommene DNA-Probe wird nun mit dem genetischen Code von Wahrsagerin Jasmine verglichen. Mit der Wahrheit – und nichts als der Wahrheit – wird in einigen Wochen gerechnet.
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