Grenzwerte auch in Augsburg und Ingolstadt überschritten
Feinstaub: In einigen Städten wurde 2014 die erlaubte Jahresdosis schon fast erreicht. Auch in Augsburg und Ingolstadt überschritt die Feinstaubbelastung mehrfach den Höchstwert.
Dicke Luft in Deutschlands Städten: Die Feinstaub-Belastung hat mancherorts die erlaubte Jahresdosis bereits fast erreicht. Die Zahl der Tage, an denen der Feinstaub-Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm je Kubikmeter Luft überschritten wurde, lag in diesem Jahr in einigen Fällen nahe des erlaubten Höchstwerts. Das berichtet die Zeitung Die Welt unter Berufung auf das Umweltbundesamt (UBA).
Gestattet sind maximal 35 Tage pro Jahr. An einzelnen Messstellen sind allerdings schon jetzt mehr als 30 erreicht. In Berlin sowie in Frankfurt/Oder verzeichneten bestimmte Messstellen 31 bis 33 Tage mit überschrittenem Feinstaub-Tagesmittelwert. In Leipzig und Halle seien es schon 30 kritische Tage.
Auch in Augsburg wurde der Höchstwert überschritten
Auch in Augsburg hat die Feinstaubbelastung 2014 bereits mehrfach den erlaubten Höchstwert überschritten. In der Fuggerstadt gibt es insgesamt drei Messstationen: in der Karlstraße, am Königsplatz und beim Bayerischen Landesamt für Umwelt LfU (Haunstetter Straße 112).
Den Daten des UBA zufolge wurde der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft in der Karlstraße bereits 16 Mal überschritten. Am Königsplatz hingegen war das 13 Mal der Fall, beim LfU sieben Mal.
In Ingolstadt wurden die Höchstwerte 17 Mal überschritten, in Kempten dreimal, in Neu-Ulm neun Mal, in Bad Hindelang (Oberjoch) einmal.
UBA-Experte Marcel Langner zufolge wird der Grenzwert vor allem in Städten und Ballungszentren überschritten, wo viel Verkehr herrscht. Die Feinstaub-Belastung habe in den vergangenen Jahren "nicht signifikant" abgenommen, sagte der Fachmann der Bundesbehörde. Der Gesetzgeber sei nun gefordert, die Luftqualität zu verbessern.
Experte fordert mehr Durchfahrtsverbote für Lastwagen
"Wir müssen die Grenzwerte weiter senken", so Langner. Er plädierte darüber hinaus auch für die Ausweitung von Durchfahrtsverboten für Lastwagen in Städten und den Einbau von Rußfiltern in Baumaschinen.
Feinstaub entsteht bei Verbrennungsprozessen in Motoren, Heizungen, Kraftwerken und Fabriken. Vor allem Dieselmotoren sind eine Hauptquelle. Er bildet sich aber auch durch den Reifen- und Bremsabrieb von Autos, in der Folge von Emissionen aus der Tiermast und durch natürliche Prozesse wie die Bodenerosion.
Feinstaub schadet vor allem chronisch Kranken
Die winzigen Partikel dringen tief in die Lungen oder sogar in den menschlichen Blutkreislauf ein. Laut UBA weisen Untersuchungen ein verstärktes Auftreten von Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen bei hohen Feinstaubkonzentrationen nach. Besonders chronisch kranke Menschen sind anfällig. AZ/AFP
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