Handlung und Kritik: Lohnt sich der "Polizeiruf 110" heute?
Eine junge Frau wird nachts in Magdeburg überfahren und stirbt. Der Fahrer flüchtet. Unfall oder Absicht? Das erwartet Sie im "Polizeiruf 110" heute.
"Crash" heißt der neue "Polizeiruf 110" aus Magdeburg, der heute (20.15 Uhr) im Ersten läuft. Hier erfahren Sie, worum es geht, was bei den Kommissaren läuft - und ob sich das Einschalten lohnt.
Handlung: Darum geht es beim "Polizeiruf 110" heute
Die junge Sara Wagner hat nachts um drei noch schnell eine Flasche alkoholfreien Sekt an der Tanke gekauft. Plötzlich wird sie von einem Auto erfasst und in die Luft geschleudert. Sie stirbt an der Unfallstelle. Der Fahrer, unterwegs mit extrem hoher Geschwindigkeit, flüchtet.
Bei den Hauptkommissaren Doreen Brasch (Claudia Michelsen) und Dirk Köhler (Matthias Matschke) kommt schnell die Vermutung auf, dass es sich um ein illegales Autorennen gehandelt haben könnte. Doch wie findet man die Rennfahrer und den Schuldigen? Und wie beweist man im Nachhinein, dass ein Rennen stattgefunden hat? Es gibt keine Zeugen, keiner hat das Todesauto gesehen.
Der Vater der Getöteten, Klaus Wagner (Ben Becker) wird befragt, er gibt jedoch sehr wenig über seine Tochter preis. Autowerkstätten werden aufgesucht, das Internet nach illegalen Rennen durchforstet. Schließlich finden die Kommissare eine Gruppe, die sich "Le Magdeburg" nennt. Zu ihrer Überraschung stellt sich eine Verbindung von zwei Fahrern mit der Toten her. Tommy Otto (Dennis Mojen) wie auch Henry Müller (Anton von Lucke) liebten Sara. Die Obduktion lüftet ein weiteres Geheimnis: Die Tote war im zweiten Monat schwanger.
Trailer: Vorschau auf den Polizeiruf aus Magdeburg
Kritik: Lohnt es sich, bei "Crash" einzuschalten?
"Crash" reißt einen nicht wirklich von der Couch. Schon bei dem Wort „alkoholfrei“ macht es klickelick im Kopf des Zuschauers. Was Wunder, dass der Fall trotz des Tempos der Fahrzeuge nur schwer in die Gänge kommt. Kann jemand noch ständig nächtliche Straßen, aggressive Scheinwerfer und Asia-Buden ertragen?
Da nützt es auch nicht, wenn Brasch mit einem Wagen unterwegs ist, dessen PS-Zahl sie mit vorne „drei“ angibt, um mit der Raser-Gang mitzuhalten. „Le Magdeburg“ nennen sich die lichtscheuen Typen. Eine Anspielung auf die Rennen von Le Mans – und die historische Vorliebe des Ostens für französische Namen. Ein Stückchen Freiheit eben.
Die jungen Männer, die Rollenklischees vom Paketauslieferer (Tommy Otto) bis hin zum verwöhnten Bubi aus reichem Haus (Henry Müller) bedienen, sind auch routinierte Autoknacker, die die Fahrzeuge gegen tschechische Drogen verhökern – ebenfalls keine Überraschung.
Das Balkongespräch Henrys mit Klaus Wagner (stark: Ben Becker), dem scheinbar dem Schicksal ergebenen Vater des Opfers, offenbart kumpelhafte Momente. Dagegen war die Annäherung der bislang sturen Ermittler längst fällig. Zugunsten der aktiven Kommissarin: „Sie online, ich offline“.
Matthias Matschke dreht nur noch zwei Episoden. Zwei Jahre „Polizeiruf 110“ waren nicht viel. Länger war auch sein Vorgänger Sylvester Groth nicht dabei. Da darf der MDR jetzt grübeln. Rupert Huber
Sendetermine: So geht's weiter bei Polizeiruf und Tatort
23. September: "Polizeiruf 110: Crash" (Magdeburg)
07. Oktober: "Tatort: Tod und Spiele" (Dortmund)
14. Oktober: "Tatort: Her mit der Marie!" (Wien)
21. Oktober: "Tatort: KI" (München)
28. Oktober: "Tatort: Blut" (Bremen)
(drs)
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