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Gesundheit
16.10.2014

Hilfe, ich werde schon wieder rot! Was gegen Erröten hilft

Wenn das Erröten zu einer sozialen Angsstörung wird, hilft oftmals ein „Aufgaben-Konzentrations-Training“, rät die Expertin. (Symbolfoto)
Foto: DAK/Rickers/dpa/gms

Manche Menschen entwickeln aus dem Erröten eine soziale Angststörung, die in tiefster Verzweiflung endet. Eine Expertin erklärt, wieso das so ist und was man dagegen tun kann.

Eine Frau liegt im Krankenhaus. Sie hat Krebs. Wenn der Arzt kommt, bringt sie kein Wort heraus, kann ihn nicht einmal ansehen. Denn sie befürchtet, sie könnte dabei rot werden. Die Frau leidet unter Erythrophobie, der sozialen Angst vor dem Erröten und davor, was andere deshalb über sie denken. Früher dachte die Frau: „Stell dich nicht so an. Es gibt Leute, die eine wirklich schlimme, lebensbedrohliche Krankheit haben.“ Heute sagt sie: „Jetzt habe ich selbst so eine tödliche Krankheit – und das Erröten ist immer noch das Schlimmste.“

Für die Betroffenen hat ihr Erröten nichts mit einer romantischen Vorstellung zu tun, wie man sie aus alten Liebesfilmen kennt: Die Wangen der keuschen jungen Frau fangen an zu glühen, wenn ihr Verehrer ihr etwas nicht ganz so Keusches ins Ohr flüstert. Eigentlich süß, oder?

Nein. Menschen, die unter Erythrophobie leiden, haben eine Störung. Sie flüchten plötzlich aus der Schlange an der Supermarktkasse und lassen ihre Einkäufe liegen, weil sie das Gefühl haben, dass alle sie anstarren. Ein solches Verhalten kennt Diplom-Psychologin Dr. Samia Härtling von ihren Patienten nur zu gut. Die 33-Jährige beschäftigt sich schon seit fast zehn Jahren mit Erythrophobie.

Diplom-Psychologin: Erythropobie ist die Angst vor dem sozialen Erröten

„Soziales Erröten tritt immer dann auf, wenn wir ungewollt Aufmerksamkeit bekommen. Wenn wir plötzlich im Mittelpunkt stehen“, sagt Härtling. Es muss sich dabei nicht einmal um eine negative Situation handeln. Mit einem Geburtstagsständchen könne man fast jeden Menschen in Verlegenheit bringen. Generell seien insbesondere Scham, Peinlichkeit, ein kritischer Blick oder die bloße Anschuldigung, rot zu werden, Auslöser für die Reaktion, erklärt die Psychotherapeutin. Eine Lüge müsse nicht unbedingt dahinter stecken. Wer im Gerichtssaal rot werde, sei also nicht zwangsläufig schuldig. Die Röte, die sich meist im Gesicht, teils aber auch an den Ohren oder im Dekolleté-Bereich ausbreitet, könne ebenso gut einfach ein Zeichen von Angst oder Aufregung sein.

Was beim Erröten genau im Körper passiert, ist noch nicht vollständig geklärt. Fest steht: Der Blutruck steigt. Es wird verstärkt Blut in das Gehirn sowie die Gesichtshaut gepumpt und die Temperatur erhöht sich um 0,5 bis ein Grad. „Diese Wärme nehmen wir dann als rot werden wahr“, sagt Härtling – das heißt aber nicht automatisch, dass die Mitmenschen es auch sehen. Obwohl es bei Personen, die blass sind oder eine dünne Haut haben, besonders häufig auffällt, werden dunkelhäutige Menschen gleichermaßen rot. Grundsätzlich errötet jeder ab einem Alter von drei bis vier Jahren. Der Unterschied zwischen Menschen mit Erythrophobie und ohne: „Für Gesunde ist das kein wichtiges Körpersignal. Sie vergessen es wieder.“ Erythrophobie-Patienten hingegen prägen sich diese Erlebnisse ein. Sie werden für sie von Mal zu Mal schlimmer, bis sich die Betroffenen immer mehr aus der Gesellschaft zurückziehen.

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Und was kann man nun dagegen tun? Gegen das rot werden an sich gar nichts. Das sei ein angeborener Körperprozess, sagt Härtling. Aber gegen die Angst lässt sich etwas tun. Den Patienten müsse klar werden, dass sie das Erröten massiv überschätzen. Hilfreich sei außerdem ein sogenanntes „Aufgaben-Konzentrations-Training“, bei dem man lernt, sich auf die Umwelt statt auf das Erröten zu konzentrieren. Auch Rollenspiele mit Videoaufnahmen finden in der Therapie Anwendung. Nicht so viel hält Härtling von Medikamenten. Blutdruck-Senker seien bei Erythrophobie nicht zugelassen. Und Antidepressiva könnten starke Nebenwirkungen haben und seien ebenfalls nicht ausdrücklich für die Behandlung von Erythrophobie gedacht.

Eine Operation, also ein Abklemmen des Hauptnervs Sympathikus, der entlang der Wirbelsäule verläuft, sollte die letzte Lösung sein – zumal der Eingriff in Deutschland als Mittel gegen Erythrophobie gar nicht erlaubt ist. Zum einen fehle es an wissenschaftlichen Beweisen für die Wirksamkeit, zum anderen litten die Patienten danach oft an übermäßigem Schwitzen zum Beispiel am Rücken. Härtling: „Die Leute leiden an einer psychischen Störung und lassen sich am Körper rumschnippeln... Das passt nicht.“

Informationen zu Erythrophobie finden Sie unter www.erythrophobie.de und im Buch „Angst vorm Erröten? Erythrophobie: Hintergründe, Auswege und Erfolgsberichte Betroffener“ von Carsten Dieme.

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