Hochwasser vernichtet relevante Akten für NSU-Ermittlungen
Das Hochwasser von 2010 hat mehrere Hundert Meter Akten in den Archivräumen der Dresdner Staatsanwaltschaft vernichtet. Darunter auch prozessrelevante Unterlagen des NSU-Prozesses.
Hochwasser hat in Archivräumen der Staatsanwaltschaft Dresden Tausende Ermittlungsakten vernichtet. Während für die Jahrhundertflut 2002 keine konkreten Angaben mehr gemacht werden könnten, seien 2010 ungefähr "600 laufende Meter Akten" dem Hochwasser zum Opfer gefallen, heißt es in der Antwort des sächsischen Justizministers Sebastian Gemkow (CDU) auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz (Linke). Sie geht davon aus, dass durch den Verlust der Unterlagen auch die Aufklärung im NSU-Porzess erschwert wird.
NSU-Prozess: Akte von V-Mann vernichtet
Zwar gehe aus der Antwort des Justizministers nicht hervor, wie hoch der Anteil der Akten mit Bezug zur politisch motivierten Kriminalität sei. "Aber nach meinen Informationen waren unter den vernichteten Beständen auch Ermittlungsverfahren zu mehreren mutmaßlichen NSU-Unterstützern", sagte Köditz am Mittwoch. Wie erst kürzlich bekanntgeworden war, hatte das Hochwasser auch eine vom NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages angeforderte Akte zum V-Mann Ralf Marschner vernichtet. dpa
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