Gene Wilder ist tot: "Er hat unsere Filme mit Magie gesegnet"
Mit Komödien wie "Frankenstein Junior", "Is' was, Sheriff?" und "Die Glücksjäger" sowie als Willy Wonka in "Charlie und die Schokoladenfabrik" brachte Wilder Millionen zum Lachen.
Der US-amerikanische Schauspieler und Regisseur Gene Wilder ist tot. Nach Angaben seiner Familie starb er am Montag in seinem Haus im US-Bundesstaat Connecticut. Das berichteten die Nachrichtenagentur AP und das Branchenmagazin Variety unter Berufung auf den Neffen des Schauspielers. Einer Mitteilung seines Neffen Jordan Walker-Pearlman zufolge starb der Hollywood-Komiker an den Folgen einer Alzheimererkrankung.
Hollywood-Komiker Gene Wilder ist gestorben
Wilder wurde demnach 83 Jahre alt - anderen Quellen zufolge war er erst 81. In den 1970er und 1980er Jahren zählte er zu Hollywoods bekanntesten Komikern. Mit skurrilen Komödien wie "Frankenstein Junior", "Is' was, Sheriff?" und "Die Glücksjäger" sowie als Willy Wonka in "Charlie und die Schokoladenfabrik" brachte er Millionen Zuschauer zum Lachen.
Viele seiner Schauspiel-Kolllegene drückten ihre Trauer aus. Bei Twitter schrieb Steve Martin beispielsweise, dass Wilder immer ein Original und überrschaschend gewesen sei. George Takei, der aus der Star-Trek-Serie bekannt ist, schrieb über Wilder: "Er schaffte es immer, uns zum Lachen zu bringen." Für Hollywood-Komiker Jim Carrey war er eine der "lustigsten und nettesten menschgewordenen Energien". Wilder habe eine "goldene Eintrittskarte" für den Himmel, falls es einen gibt, schrieb Carrey auf Twitter. Oscar-Preisträger Russell Crowe nannte Wilder ein "Genie". Er habe "Blazing Saddles" (deutscher Titel "Is' was, Sheriff?", 1974) mit seinen Schulfreunden sieben Mal gesehen.
Gene Wilder - "Ein großartiges Talent unserer Zeit"
Regisseur Mel Brooks würdigte seinen Kollegen und Freund als ein "wahrhaft großartiges Talent unserer Zeit". Er habe alle ihre gemeinsamen Filme mit seiner "Magie" gesegnet, schrieb Brooks auf Twitter. Brooks hatte öfters mit WIlder zusammengearbeitet. Er hatte Wilder 1968 in der Musical-Satire "Frühling für Hitler" zum Beispiel die Rolle des neurotischen Buchhalters Leo Bloom gegeben, für die Wilder eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller bekam.
Gene Wilder wurd 1933 im US-Staat Wisconsin als Jerome Silberman geboren. Er war der Sohn russischer Einwanderer. Wilder brachte mit seiner fahrigen, schusseligen Art die Welt zum Lachen. Dabei bekannte sich der Spaßmacher offen zu seiner traurigen Seite. Als "bedrückt, melancholisch und skeptisch" sah sich das amerikanische Multitalent, mit einer Rollen-Vorliebe für" traurige Männer, die lustig sind".
Der Schauspieler und Regisseur hatte schwere Schicksalsschläge erlebt. Da war der frühe Tod seiner Kollegin und dritten Ehefrau Gilda Radner, die 1989 im Alter von 43 Jahren an Eierstockkrebs starb. Frisch verheiratet hatte das Paar 1984 die Komödie "Die Frau in Rot" gedreht. Wilder führte Regie und mimte auch den liebestollen Ehemann, der einer mysteriösen Schönheit verfällt.
Ende der 1990er Jahre erkrankte er selbst an Lymphdrüsenkrebs, konnte die Krankheit aber mit Chemo- und Stammzellentherapie in den Griff bekommen. Da hatte er sich schon längst aus Hollywood in den Ostküstenstaat Connecticut zurückgezogen, wo er zuletzt mit seiner vierten Ehefrau lebte. dpa
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