Hoteliers fürchten: NPD-Wahlplakate schaden dem Tourismus
Die NPD bringt Hoteliers in Mecklenburg-Vorpommern in die Erklärungsnot.
Die massive Werbung der rechtsextremen NPD vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern irritiert ausländische Besucher - und schade damit dem Tourismus, beklagen Gastronomen, Hoteliers und Verbände. "Wir können nicht Weltoffenheit propagieren, wenn auf Plakaten in fast jedem Dorf "Ausländer raus" steht", sagte der Vorsitzende des Tourismusverbandes Mecklenburgische Seenplatte, Wolf-Dieter Ringguth (CDU), am Donnerstag in Röbel. Auch der Hotel- und Gaststättenverband hatte die massive Plakatierung der Partei kritisiert.
"Viele Hoteliers müssen ihren Gästen immer wieder erklären, dass die Zahl der Plakate nichts mit der Zahl der Wählerschaft in der Region zu tun hat", erläuterte Ringguth. So hätten sich ausländische Starter beim Lauf um die Müritz sowie Musiker aus Asien und den USA bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern über die vielen NPD-Plakate verwundert gezeigt. Von Hoteliers sei sogar der Vorschlag gekommen, Wahlen künftig in den Winter zu verlegen, wenn weniger Gäste in der Region seien.
Wiedereinzug der NPD offen
Die NPD ist bereits im Schweriner Landtag vertreten und hat in vielen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns - vor allem in Dörfern und Kleinstädten - fast jeden Lampenmast mit Plakaten behängt. Plakate anderer Parteien sind vielerorts in deutlich geringerem Maße zu sehen. Die Ziele der NPD stünden im Widerspruch zum Bild einer weltoffenen Mecklenburgischen Seenplatte, in der alle Gäste willkommen seien, betonte Ringguth. Ob die Rechtsextremen an diesem Sonntag den Wiedereinzug in den Landtag schaffen, ist Umfragen zufolge offen. dpa
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