Im Herbst ist Spinnenzeit
Im Herbst krabbeln sie wieder durch unsere Wohnungen und Häuser: Denn jetzt ist Spinnenzeit.
Vielen Deutschen graust es vor den langbeinigen Tieren, die besonders im Herbst wieder die Häuser bevölkern. Grund dafür seien die Spinnenmännchen, die sich im Herbst auf die Suche nach einem Weibchen machen, um sich fortzupflanzen, erklärt der Spinnenexperte Peter Jäger vom Senckenberg Forschungsinstitut.
Holzstapel oder Efeuranken am Haus bieten Spinnen einen Lebensraum
"Bei den Spinnen haben die Männchen besonders lange Beine", sagt Jürgen weiter. Dadurch fallen sie im Haus natürlich auf und führen vor allem bei der weiblichen Bevölkerung zu Ekel. Wer etwa das Kaminholz nah am Haus staple, könne es kaum vermeiden, dass Spinnen ins Haus kommen. "Denn durch Efeuranken, Steineinlassungen oder Kellerschächte bietet man den Spinnen einen guten Lebensraum", so Jürgen.
Auch gegen ein warmes Plätzchen haben Spinnen nichts einzuwenden. Sie kämen zwar nicht primär, weil es ihnen draußen zu kalt oder zu nass ist, würden aber wenn sie die Wärme des Hauses an einem Fenster spüren durchaus gerne hineinkrabbeln.
In Häusern findet sich vor allem die Winkelspinne
In deutschen Häusern kriechen vor allem sogenannte Winkelspinnen umher. Sie sind keinesfalls giftig oder gefährlich. 2008 wurde diese Gattung sogar von Arachnologischen Gesellschaft zur Spinne des Jahres gekürt. "Durch solche Aktionen wollen wir den Menschen die allgemein verbreitete Angst vor Spinnen nehmen", erzählt der Spinnenexperte. Diese Angst sei nicht angeboren, werde aber durch die Generationen weitergegeben und etwa durch Horrorfilme immer weiter gepflegt. Winkelspinnen sind meist dunkel und haarig, ihre Beinspannweite kann bis zu 10 cm betragen.
Am besten man arrangiert sich mit den Spinnen im Haus
Spinnen komplett aus dem Haus zu halten, ist laut dem Arachnologen schwierig. "Die Spinnen können sich auch durch kleinste Ritzen zwängen", meint er. Da helfe es auch nicht viel, das Haus komplett mit Fliegenschutzgittern zu verhängen. Der Spinnenfreund hält es für die bessere Lösung, sich mit den Achtbeinern zu arrangieren. "Da muss man sein ästhetisches Empfinden gegenüber dem Nutzen, den Spinnen bringen, abwägen", so Jäger. Denn wen ein kleines Spinnennetz im Haus nicht stört, hat mit den Langbeinern eine gutes Mittel gegen Mücken oder Silberfischchen gefunden.
Winkelspinnen können auch draußen überleben
Da müsse man Spinnen nicht immer gleich zermatschen oder einsaugen. Zumal Spinnen aus einem Staubsauger auch einfach wieder rauskrabbeln können. Wer Spinnen auf die klassische Methode mit Glas und Bierdeckel wieder ins Freie verfrachtet, muss sich keine Sorgen um die Tierchen machen. "Winkelspinnen suchen sich draußen einen trockenen Unterschlupf und können auch problemlos außerhalb von Häusern überwintern", erklärt der Spinnenexperte. AZ
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