"Innerer Reichsparteitag" - ZDF entschuldigt sich
Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein hat mit ihrer flapsigen "Reichsparteitag"-Aussage für Wirbel gesorgt. Nun hat sich das ZDF für sie entschuldigt.
Das ZDF hat sich für eine Aussage seiner Sport-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein bei der Fußball-WM entschuldigt.
Müller-Hohenstein hatte am Sonntag in der Halbzeitpause der Vorrundenbegegnung zwischen Deutschland und Australien zum Treffer von Miroslav Klose gesagt: "Das ist für Miro Klose doch ein innerer Reichsparteitag, jetzt mal im Ernst, dass der heute hier trifft."
ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz ließ über den Kurzmitteilungsdienst Twitter mitteilen: "Es war eine sprachliche Entgleisung im Eifer der Halbzeitpause. Wir haben mit Katrin Müller-Hohenstein gesprochen, sie bedauert die Formulierung. Es wird nicht wieder vorkommen." Ein ZDF-Sprecher nannte die Aussage auf ddp-Anfrage "flapsig".
"Wir nehmen es nicht hin, wenn extremistische Terminologie von links oder rechts im öffentlich-rechtlichen Fernsehen verbreitet wird. Das widerspricht dem Staatsvertrag", sagte der Vize-Bundesvorsitzende der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, Hugo Diederich, der auch Mitglied im ZDF-Fernsehrat ist.
Die Moderatoren würden für ihre Wortwahl gut bezahlt. Das ZDF sei ein Schaufenster Deutschlands, das als Gast aus Südafrika berichte "und nicht als Statthalter einer Diktatur". Diederich forderte eine Entschuldigung im Programm oder auf der ZDF-Homepage. Andernfalls stehe infrage, ob Müller-Hohenstein künftig im ZDF moderieren dürfe.
Der stellvertretende Regierungssprecher Christoph Steegmans sagte am Montag in Berlin, das ZDF habe durch das Gespräch mit der Moderatorin bereits Konsequenzen gezogen. ddp
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