"James Bond"-Darsteller Roger Moore gestorben
Der britische Schauspieler und James-Bond-Darsteller Roger Moore ist im Alter von 89 Jahren in der Schweiz gestorben.
Keiner spielte so oft den James Bond wie er - jetzt ist der britische Schauspieler Roger Moore im Alter von 89 Jahren gestorben. Wie seine Kinder am Dienstag mitteilten, erlag Moore in der Schweiz einem Krebsleiden. Moore verkörperte den britischen Geheimagenten James Bond sieben Mal. Er war zudem Sonderbotschafter des UN-Kinderhilfswerks Unicef und wurde 2003 von der britischen Queen zum Ritter geschlagen.
"Schweren Herzens müssen wir mitteilen, dass unser geliebter Vater, Sir Roger Moore, heute in der Schweiz nach einem kurzen, aber tapferen Kampf gegen den Krebs gestorben ist", erklärten die beiden Söhne des Filmstars, Geoffrey und Christian, sowie seine Tochter Deborah im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Wir sind am Boden zerstört."
Roger Moore war der Prototyp des britischen Gentleman
Moore galt als Prototyp des britischen Gentleman und liebte den Luxus. Außer in Monaco lebte er lange im Schweizer Nobel-Ort Gstaad, bevor er nach Crans Montana zog, einen beim Jet-Set beliebten Schweizer Skiort. Dabei stammte der am 14. Oktober 1927 im Londoner Vorort Stockwell geborene Polizistensohn aus einfachen Verhältnissen. "Für einen Jungen aus Stockwell habe ich es nicht schlecht hinbekommen", schrieb er in seiner Autobiographie.
Seine Schauspielkarriere begann Moore in den 40er Jahren als Komparse, bevor er sich an der Royal Academy of Dramatic Art zum Schauspieler ausbilden ließ. In den 50er Jahren spielte er in den USA in Fernsehserien mit, aber erst in den 60er Jahren wurde Moore durch seine Hauptrolle in der britischen TV-Serie "The Saint" (deutsch: "Simon Templar") international bekannt. An der Seite von Tony Curtis spielte er in den 70er Jahren in der Krimiserie "The Persuaders" ("Die Zwei").
1973 spielte Roger Moore erstmals den James Bond
1973 verkörperte Moore erstmals den James Bond in der Folge "Leben und sterben lassen" - anfangs galt er als "zu schön" für die Rolle. Bevor er die Nachfolge des ersten Bond-Darstellers Sean Connery antrat, musste der damals 45-Jährige abspecken. 1985 stand er mit 57 Jahren in "Im Angesicht des Todes" zum letzten Mal als Agent 007 vor der Kamera. "Ich musste leider mit den Bond-Filmen aufhören", sagte er vor zehn Jahren anlässlich der Einweihung seines Sterns auf dem Hollywood Walk of Fame. "Die Mädchen wurden immer jünger und ich wurde zu alt."
Am besten gefielen ihm die Dreharbeiten zum Bond-Film "Der Spion, der mich liebte", bei dem er einen Lotus-Sportwagen fuhr, der sich in ein U-Boot verwandelte. Mit Grace Jones als Bond Girl 1985 hatte Moore nicht so viel Spaß, wie er einmal sagte: "Ich habe immer gesagt, wenn man nichts Nettes über jemanden sagen kann, sollte man gar nichts sagen. Ich werde gar nichts sagen."
Moore spielte auch in vielen anderen Filmen mit, aber in den vergangenen Jahren engagierte er sich vor allem als Unicef-Sonderbotschafter und gegen die Herstellung von Gänsestopfleber. Unicef-Chef Anthony Lake erklärte am Dienstag, mit Moore habe "die Unicef-Familie einen großartigen Freund verloren". Seine Kinder erklärten, ihr Vater habe seine Arbeit für Unicef als seine "größte Leistung" bezeichnet.
Seit vielen Jahren hatte Moore mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: 1993 unterzog er sich einer Operation wegen Prostatakrebs, 2003 wurde ihm ein Herzschrittmacher eingesetzt und 2013 wurde Diabetes diagnostiziert. Sein Äußeres pflegte er aber bis ins hohe Alter: Das Männermagazin "GQ" setzte ihn 2015 auf Platz 38 der 50 bestangezogenen Männer.
Moore war vier Mal verheiratet, seine drei Kinder stammen aus seiner dritten Ehe mit der italienischen Schauspielerin Luisa Mattioli, mit der er von 1969 bis 1996 verheiratet war. 2002 heiratete er die Schwedin Kristina Tholstrup. afp
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