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Heute Abend
01.04.2015

KZ-Drama "Nackt unter Wölfen": "Gut, dass man den Film gemacht hat"

ARCHIV - Die zum Konzentrationslager Buchenwald umgebaute Gedenkstätte Vojna Lesetice bei Pribram, aufgenommen am 05.05.2014 während der Dreharbeiten der Neuverfilmung von "Nackt unter Wölfen". Foto: Arno Burgi/dpa (zu dpa "Den Schmerz an sich ranlassen» - 'Nackt unter Wölfen» neu verfilmt" vom 31.03.2015 - Wiederholung vom 25.03.2015) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Foto: Arno Burgi

In der DDR gehörte der Roman "Nackt unter Wölfen" zur Pflichtlektüre. Die ARD zeigt heute Abend die Neuverfilmung des KZ-Dramas.

"Nackt unter Wölfen" will den Schmerz zeigen. Brutal, erschütternd und zutiefst bewegend, von der ersten bis zur letzten Minute schonungslos. Es ist die Geschichte über ein jüdisches Kind, das 1945 in einem Koffer in das Konzentrationslager Buchenwald geschmuggelt wird, und die Neuverfilmung jenes Romans von Bruno Apitz, der an DDR-Schulen Pflichtlektüre war. Ein Film, der Trauerarbeit und innere Anteilnahme möglich machen soll, sagt Produzent Nico Hofmann. "Das geht nur, indem man den Schmerz mitnimmt, den Schmerz an sich ranlässt." "Nackt unter Wölfen", am Mittwoch (1. April) um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen, schafft das. 

Dabei war das Projekt durchaus ein Wagnis. Den meisten in der DDR Aufgewachsenen ist das 1958 erschienene und in mehr als 30 Sprachen übersetzte Buch des Buchenwald-Häftlings Apitz (1900-1979) bekannt - ab 1970 war es Pflichtlektüre im Unterricht.

Die DEFA-Verfilmung (1963) von Frank Beyer mit Schauspielern wie Erwin Geschonneck, Armin Mueller-Stahl und Fred Delmare ist ebenso vielen Ostdeutschen vertraut. 2012 erschien die um frühere Textentwürfe von Apitz und neuere historische Erkenntnisse erweiterte Neuauflage des Buches. Diese lieferte auch die Basis für die Verfilmung, die zehn Tage vor dem 70. Jahrestag der Befreiung Buchenwalds zu sehen ist.

In der zum Konzentrationslager Buchenwald umgebauten Gedenkstätte Vojna Lesetice bei Pribram in Tschechien wurde "Nackt unter Wölfen" neu verfilmt.
Foto: Arno Burgi, dpa

Die Geschichte, die schon viele Leser bewegt hat: Ein dreijähriger Junge, versteckt im Inneren eines Koffers, wird im Frühjahr 1945 ins KZ Buchenwald auf dem Ettersberg bei Weimar geschmuggelt. Eine Gruppe von Häftlingen nimmt sich des Jungen an und versteckt ihn vor der SS.

Mit Hilfe des illegalen Lagerkomitees könnte das Kind verborgen werden - gleichzeitig könnte das die geheime Widerstandsgruppe gefährden, die sich auf die letzte Auseinandersetzung mit der SS vorbereitet. Hans Pippig (Florian Stetter, in der DEFA-Verfilmung Fred Delmare) ist bereit, sein Leben für das Kind zu riskieren: "Wenn wir den Jungen opfern, opfern wir alles". Obwohl es das Leben aller gefährdet, helfen ihm schließlich auch andere Häftlinge. 

"Es gibt seit Jahrzehnten keine einzige deutsche Fernsehverfilmung mehr, die sich mit dem Themenbereich der Konzentrationslager von innen heraus beschäftigt - uns hat diese Aufgabe herausgefordert, wohlwissend welches hohe Maß an Verantwortung wir alle damit tragen", erklärt Hofmann im Pressetext. Düstere und beklemmende Bilder liefert sein Team. "Das ist garantiert auch jetzt die Grenze, die beim Publikum getestet wird." Man habe sich nicht verbiegen lassen, nichts gefälliger und kommerzieller gedreht. "Ob die Zuschauer, speziell in diesem Jahr, sich darauf einlassen werden, werden wir sehen. Aber der Film ging nur so, wie wir ihn gemacht haben."

Umgesetzt haben den Stoff mit herausragenden Darstellern Regisseur Philipp Kadelbach und Drehbuchautor Stefan Kolditz ("Unsere Mütter, unsere Väter"), die ihr Werk nicht als Kritik am Buch oder am Beyer-Film verstehen.

Lese man "Nackt unter Wölfen" neu - "gegen die seit mehr als 50 Jahren gepriesene oder geschmähte ursprüngliche Interpretation" - stimme Apitz nicht das reine Hohelied der kommunistischen Ideologie an, betont Drehbuchautor Kolditz. Indem er etwas Grundsätzlicheres als den glorifizierenden Sieg der Kommunisten erzähle: "dass Menschlichkeit erst möglich wird, wenn die Ideologie überwunden ist". Das Kind werde nicht durch die kommunistische Partei gerettet, sondern gegen sie. "Die Opferbereitschaft einiger Häftlinge sprengt das Korsett der Ideologie." 

"Der Roman entstand frei nach Motiven einer wahren Begebenheit, wurde jedoch als Tatsachenbericht und als Symbol des antifaschistischen Widerstandskampfes rezipiert", heißt es in der Neuauflage des Buches über dessen Bedeutung in der DDR.

Pippig (Florian Stetter) hält den kleinen Jungen (Vojta Vomacka) in einer Szene der Neuverfilmung "Nackt unter Wölfen" versteckt.
Foto: MDR

"Die erweiterte Neufassung macht deutlich, dass Apitz die Rolle der Kommunisten konfliktiver anlegte und das Lagerleben gnadenloser darstellen wollte." Zu den hinzugefügten Textstellen gehören etwa "Beschreibungen, die andeuten, dass die SS das Lager bereits verlassen hatte, bevor das Signal zum Aufstand der Widerstandsgruppen gegeben wurde". 

Apitz' Witwe Kiki sagte der "Thüringischen Landeszeitung" über die Neuverfilmung: "Es ist gut, dass man den Film gemacht hat." "Das Ende ist nicht mehr so pathetisch und der Wahrheit entsprechender", meinte sie und betonte: "Ich finde vor allem den Anfang sehr schön, weil er kurz anreißt, wie ein junger Mensch von den Nazis aus dem Leben gerissen und in die Lagerhölle gesteckt wird." Ob sich ihr Mann über die Neuverfilmung gefreut hätte? "Ja, da bin ich ganz sicher."

Nackt unter Wölfen: "Herausragende schauspielerische Leistung"

Freuen kann sich die Produktionsfirma Ufa Fiction, denn das Literaturdrama hat sich bereits zum Exportgut entwickelt. Der französische Kanal M6 etwa wird den Film am 8. April ausstrahlen. "Wir sind von den herausragenden schauspielerischen Leistung und Produktionsqualität überzeugt und von der bewegenden Geschichte tief beeindruckt", sagte Bernard Majani, Vertriebschef der M6 Group. Daneben werden Sender in den Benelux-Ländern, Polen, Litauen und Österreich den Film ausstrahlen.

Das Erste zeigt im Anschluss an den Film die Doku "Buchenwald - Heldenmythos und Lagerwirklichkeit". "Nach dem Mauerfall fand man im Archiv der SED geheime Dokumente, die ein ganz anderes Bild von der Lagerwirklichkeit und der Rolle der deutschen Kommunisten zeichneten", teilte das Erste dazu mit. "Die Häftlinge bildeten keine homogene Leidensgemeinschaft, sondern kämpften in einzelnen Gruppen mit brutalsten Methoden gegeneinander ums Überleben."  dpa

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