Kai Pflaume muss wohl auf "Starquiz" verzichten
Kai Pflaume - eine Show weniger: Die ARD will ihr Unterhaltungsprogramm straffen. Es wird weniger Formate geben. Für Pflaume bedeutet das, dass er auf eine Show verzichten muss.
Kai Pflaume - eine Show weniger: In Sachen Unterhaltung will die ARD ein neues Konzept fahren. Mehr Wiedererkennbarbarkeit und dafür weniger unterschiedliche Unterhaltungssendungen. Damit soll das Angebot an Unterhaltung in der ARD aber nicht reduziert werden, sagt ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber vom Norddeutschen Rundfunk (NDR). Man wolle einfach mehr Widererkennbarkeit schaffen. Eine Ausschreibung unter Produzenten soll zudem für neue Ideen sorgen.
29 verschiedene Sendungen in der ARD
29 verschiedene Sendungen an den beiden Showtagen Donnerstag und Samstag sind derzeit im Ersten zu sehen. Das ist dem ARD-Unterhaltungskoordinator zu viel. Zum Vergleich: Beim ZDF und bei RTL sind es seinen Angaben zufolge jeweils 13. Die ARD möchte vielmehr Sendungen, die an mehreren aufeinanderfolgenden Donnerstagen oder Samstagen zu sehen sind; serielle Produktionen, die erstens kostengünstiger sind und zweitens das Publikum eher binden als Einzelformate.
Thomas Gottschalk und Kai Pflaume
Nach wie vor eine Rolle in den ARD-Zukunftsplänen spielt Thomas Gottschalk (62), der trotz seiner Pleite am ARD-Vorabend und seinem Ausflug zum RTL-"Supertalent" bei den Planungen des Westdeutschen Rundfunks für das nächste Jahr eine gewichtige Rolle spielt. Aber auch Kai Pflaume (45) gehört zum personellen Aufgebot. "Wir wollen die Zusammenarbeit mit ihm ausbauen", sagte Schreiber. Noch in den nächsten Tagen werde man mitteilen, dass er eine neue Show übernehme.
Kai Pflaume muss auf Starquiz verzichten
Pflaume, der auch "Der klügste Deutsche" oder "Klein gegen groß" moderiert, wird indes wohl auf seine Show "Starquiz" verzichten müssen. "Der NDR wird - so geht im Augenblick eine Überlegung - möglicherweise das "Starquiz" nicht fortsetzen, um mit diesem Geld neue Formate für Kai Pflaume entwickeln zu können", hatte Schreiber in einem am Donnerstag veröffentlichten Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" gesagt.
Das "Starquiz" ist eine Hinterlassenschaft von Jörg Pilawa (47). Die Show war eine Weiterentwicklung seiner Vorabendsendung "Das Quiz mit Jörg Pilawa", die der ARD von 2001 bis 2010 einst einen sorglosen Vorabend bescherte. Mit dem "Starquiz" am Abend erreichte Pilawa zum Teil deutlich mehr als sechs Millionen Zuschauer. Nach seinem Wechsel zum ZDF steht er beim Publikum jedoch auch nicht nmehr so hoch im Kurs wie früher - "Rette die Million!" und "Die Quizshow mit Jörg Pilawa" kommen nur selten über die Fünf-Millionen-Zuschauer-Marke.
ARD braucht neuen Anschub
Allerdings ist nicht nur die ARD auf einen neuen Anschub angewiesen. Mittlerweile laboriert auch der private Marktführer RTL, der sich stark auf den Castingmarkt konzentriert hat, an kränkelnden Shows: "Das Supertalent" oder "Deutschland sucht den Superstar" haben nicht mehr die Resonanz wie noch vor zwei, drei Jahren. Das ZDF hat außer "Wetten, dass..?" keine kreativen Ausreißer nach oben zu bieten, einzige Ausnahme ist der ProSiebenSat.1-Wettbewerb "The Voice of Germany", der jüngst für einen Überraschungserfolg sorgte. dpa/AZ
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