Karl Albrecht ist tot: Aldi-Mitgründer stirbt im Alter von 94 Jahren
Karl Albrecht ist gestorben. Der Mitgründer von Aldi galt als einer der reichsten Deutschen.
Einer der reichsten Deutschen ist tot: Aldi-Mitgründer Karl Albrecht ist gestorben. Der Unternehmer sei am Montagvormittag im engsten Familienkreis beigesetzt worden, sagte ein Sprecher der Stadt Essen der Nachrichtenagentur dpa. Karl Albrecht war der Mitgründer des deutschen Handelskonzerns Aldi.
Karl Albrecht wurde mit Aldi zu einem der reichsten Deutschen
Karl Albrecht hatte zusammen mit seinem Bruder Theo Albrecht den Aldi-Konzern ins Leben gerufen. Das Vermögen des Verstorbenen wird laut faz.net auf 18 Milliarden Euro geschätzt. Es soll in einer Stiftung gehalten werden.
Dem Bericht zufolge wurde Karl Albrecht bereits beerdigt. Die Trauerfeier soll im engen Kreis stattgefunden haben. Vor vier Jahren war bereits Bruder Theo Albrecht gestorben, der an der Spitze von Aldi-Nord stand. Karl Albrecht hingegen war langjähriger Chef von Aldi-Süd.
Brüder Albrecht schrieben mit Aldi Wirtschaftsgeschichte
Karl und Theo Albrecht gelten als Erfinder des Discount-Prinzips und haben damit Wirtschaftsgeschichte geschrieben. Die damals revolutionäre Idee war, mit einem schmalen Sortiment und einfachen Betriebsabläufen die Kosten möglichst gering zu halten. Damit konnte Aldi viel niedrigere Preise als die Konkurrenz anbieten. So wurde beispielsweise auf aufwendige Regale für die Warenpräsentation verzichtet und direkt aus den Großverpackungen der Produktlogistik verkauft. Die erste Aldi-Filiale wurde 1962 eröffnet. Heute ist Aldi in Europa, Nordamerika und Australien in insgesamt 17 Ländern vertreten.
Die Erfolgsgeschichte der Albrecht-Brüder begann bereits 1946. Nachdem sie am Krieg teilgenommen hatten, übernahmen sie das elterliche Lebensmittelgeschäft. Die Mutter hatte es in einem Essener Vorort aufgebaut, nachdem der Vater wegen einer Staublunge aus dem Bergbau ausscheiden musste und eine schlecht bezahlte Arbeit in einer Brotfabrik annahm.
Revolution im deutschen Lebensmittelhandel
Theo und Karl Albrecht machten sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs daran, ihre Ruhrpott-Version des amerikanischen Traums zu schreiben. Schon 1950 hatten sie aus der Keimzelle des mütterlichen Ladens eine Kette mit 13 Geschäften geformt. Acht Jahre später waren es 170 und 1960 ganze 300 Läden. Aber erst 1962 erblickte der erste "Aldi-Markt" (der Name kommt von Albrecht-Discount) in Dortmund das Licht der Welt und mit ihm eine Revolution der Schlichtheit im deutschen Lebensmittelhandel. Auf solche Phasen raschen Wachstums kann schnell Ernüchterung folgen, zumal wenn in einem Familienunternehmen plötzlich unterschiedliche Meinungen über die weitere Expansion auftauchen.
Die Brüder vermieden aber jeglichen Zank, in dem sie 1961 das Aldi-Reich aufteilten. Theo Albrecht fiel der nördliche Teil Deutschlands zu. Er sollte sein Areal des regional aufgestellten Unternehmens künftig noch eine Spur knausriger als sein Bruder Karl führen, der den Süden der Republik für sich reklamierte und von dort aus den Discount-Gedanken in die Welt trug. In Österreich kann man die vertraute Aldi-Welt zum Beispiel unter der Marke Hofer betreten. Farblich sind die beiden Teile des Unternehmensgebietes leicht zu unterscheiden. Die Aldi-Nord-Fahne zeigt ein rotumrandetes Rechteck mit einen blau gestalteten Firmen-Signet. In südlicheren Regionen halten die Farben Gelb und Orange und wiederum ein Blau das Versprechen auf günstigen Einkauf zusammen. AZ
Die Diskussion ist geschlossen.