Ladenbesitzer in Mannheim erstochen
In Mannheim wurde ein Mann in seinem Lebensmittelladen erstochen. Bei der Tat handelt sich wohl um einen Raubmord. Ein Tatverdächtiger sitzt bereits in Untersuchungshaft.
Eine knappe Woche nach der Messerstecherei und Schießerei in Mannheim mit drei Verletzten hat es in der Stadt eine weitere Bluttat gegeben. Ein Ladenbesitzer wurde erstochen, wahrscheinlich bei einem versuchten Raubüberfall.
Der mutmaßliche Täter habe nach ersten Erkenntnissen nichts mitnehmen können, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag. Ein Kunde habe den 48-Jährigen am späten Montagabend blutend in einem Nebenraum des Lebensmittelladens gefunden - anscheinend unmittelbar nach der Tat.
Ladenbesitzer stirbt nach Raubüberfall noch am Tatort
Das Opfer starb trotz Hilfe eines Notarztes noch am Tatort. Die Polizei nahm kurz nach der Tat einen 29-Jährigen fest, der sich in der Nähe des Ladens in einem Gebüsch versteckt hatte. Die Beamten waren sehr schnell vor Ort. "Vielleicht hat er gemerkt, dass jetzt überall Polizei da ist und hatte keine Zeit mehr, wegzulaufen", sagte der Sprecher der Anklagebehörde. Der Mann sei der einzige Tatverdächtige. Die Polizei stellte nahe dem Tatort auch Kleidungsstücke und ein Messer sicher.
"Es war wohl ein Raubversuch, ich gehe nicht davon aus, dass die beiden sich kannten", sagte der Behördensprecher. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde Haftbefehl gegen den Mann erlassen, wegen Mordes und versuchter schwerer räuberischer Erpressung. Der Verdächtige habe ein Teilgeständnis abgelegt. Während der Tat soll er alkoholisiert gewesen sein. Er sitzt nun in einem Gefängnis.
Nächste Gewalttat nach Messerstecherei in der Innenstadt
Vergangenen Mittwoch hatte es in Mannheim eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen Männern im Alter von 22 bis 35 Jahren gegeben. Sie begann vor einer Kneipe in der Innenstadt und entwickelte sich zu einer Verfolgungsjagd rund um den Marktplatz. Drei Männer wurden verletzt. Zu einem möglichen Motiv wollen sich die Ermittler nicht äußern.
Ein Tatverdächtiger entließ sich selbst aus der Klinik. "Der Verletzte gehört auch zum Kreise der Beschuldigten", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. "Als erwachsener Bürger steht es ihm frei, das Krankenhaus zu verlassen. Wir nehmen nicht jeden Tatverdächtigen in Haft." Die Ermittler würden nun prüfen, ob er in seine Wohnung zurückkehre.
Tatverdächtiger entlässt sich selbst aus der Klinik
Zunächst hatte der "Mannheimer Morgen" über die Selbstentlassung berichtet. Danach hatte der Mann zahlreiche Stichverletzungen und viel Blut verloren. Er soll laut Zeitung noch an Schläuchen medizinischer Geräte gehangen haben, als vier Männer in sein Zimmer kamen und er mit ihnen die Station verließ. Da die Polizei den Mann nicht festgenommen hatte, war er in der Klinik nicht bewacht worden.
Nach der Auseinandersetzung hatten die Beamten mehrere Männer festgenommen, jedoch alle bis auf einen wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Mann sei dringend tatverdächtig, sagte der Behördensprecher. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm gefährliche Körperverletzung vor - er soll bei der Tat Schläge verteilt haben. Einer der Männer war auch von einem Schuss getroffen worden, seine Verletzungen waren aber dem Sprecher zufolge nur leicht. dpa
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