"Later That Same Life": Ein Interview mit dem Zukunfts-Ich
Jeder würde seinem Zukunfts-Ich sicher gerne ein paar Fragen stellen. Ein Mann aus den USA hat genau das gemacht - und es in einem Video festgehalten.
Die Begegnung mit seinem Zukunfts-Ich hat sich der 18-jährige New Yorker Peter Emshwiller doch etwas anders vorgestellt. "Das ist seltsam!", ruft Peter seinem 56-Jährigen Ich zu, das ihm gegenüber sitzt. Die beiden hatten sich zunächst noch etwas zurückhaltend angestarrt. "Ich habe nicht erwartet, dass du nun so aussiehst ... wie du aussiehst.", stammelt der 18-Jährige schließlich. Diese Aussage verärgert sein zukünftiges Ich. "Du meinst, dass ich alt und fett bin?", fährt er ihn an. "Gib es zu, für dich bin ich ein Versager!" Es kommt zum Streit. Zum Streit zwischen Peter und Peter.
Was eher an eine Szene aus einem Science-Fiction-Film erinnert, ist in den USA tatsächlich passiert. Wie das gehen soll? Schriftsteller und Schauspieler Peter Emshwiller hat mit 18 Jahren keinen Zweifel daran gehabt, dass er später einmal ein berühmter Superstar sein wird. Deswegen hat er sich im Jahr 1977 von seinem Vater dabei filmen lassen, wie er sein zukünftiges Ich interviewt. Dabei hat er ihm - oder viel mehr sich selbst - Fragen zu beispielsweise den Themen Familie, Liebe und Karriere gestellt und sogleich beantwortet.
Um auch gut vorbereitet zu sein, spielte der damals 18-jährige Peter jede mögliche Reaktion auf all seine Fragen durch. Vom blanken Entsetzen, genervtem Kopfverdrehen bis zum emotionalen Gefühlsausbruch ist alles mit dabei.
"Later That Same Life": Peter Emshwiller zögerte sein Projekt hinaus
Wie sich herausstellt, war es ziemlich gut, dass der junge Peter für alles gewappnet war. Dass sein 56-jähriges Ich weder berühmt noch reich ist, nimmt ihn schwer mit. Auch dass er in der Zukunft Bücher veröffentlichen wird, beeindruckt ihn wenig.
"Later That Same Life" heißt das langjährige Projekt von Peter Emshwiller, das hinter dem lustigen YouTube-Video steckt. In einem weiteren Video erklärt der 56-Jährige, dass er den Moment der Begegnung mit seinem vergangenen Ich sehr lange hinausgezögert hatte, aus Angst, sein Leben wäre nicht interessant genug, um darüber zu sprechen. Nach gesundheitlichen Problemen, die er selbst als nicht weiter schlimm beschreibt, entschließt er sich dann doch dazu, sein Video aus dem Jahre 1977 wieder anzusehen. Er habe schließlich nicht ewig Zeit.
Ob diese Begegnung nun womöglich wie bei Marty McFly aus „Zurück in die Zukunft“ die Vergangenheit von Peter Emshwiller verändern wird? Immerhin weiß dieser nun schon im Jahre 1977, dass es einmal Smartphones geben wird. Vermutlich kann das eher ausgeschlossen werden.
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